Cover des Buches Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen (ISBN: 9783423761635)
K
Rezension zu Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen von Sarah J. Maas

Ein leider nicht ganz gelungener Beauty and the Best Abklatsch

von knicklichtregen vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Das Buch hat Potential, das aber leider hauptsächlich ungenutzt bleibt

Rezension

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knicklichtregenvor 6 Jahren

Stellt euch vor, eure Familie verliert ihr gesamtes Hab und Gut. Und dann stellt euch vor, ihr müsst sie durch jagen ernähren, was sie nicht wirklich wertschätzen. Und dann stellt euch vor, dass ihr einen uralten Vertrag mit den gefährlichen und sagenumwobenen Fae verletzt. Für Feyre ist dies keine Vorstellung, sondern ihre Realität. Sie hat einen Fae umgebracht und muss nun dafür bezahlen. Sie wird von Tamlin in das Reich der Fae entführt, in dem sich ein Fluch breit gemacht hat, der der Welt und ihren Bewohnern die Magie entzieht. Feyre ist natürlich ultra uneigennützig und will in der ersten Hälfte des Buches unbedingt zurück zu ihrer Familie und in der zweiten, nachdem Tamlin und Lucien ihr weirdly schnell ans Herz gewachsen sind, natürlich unbedingt die Welt der Fae und Tam und Lucien retten.
Das ist tatsächlich basically die Story. Ich weiß, ist nicht viel, aber das Buch hat halt auch nicht wirklich viel Story, worauf ich gleich bei meinen Kritikpunkten noch etwas mehr drauf eingehen werde. Und viel mehr kann man halt dazu auch gar nicht sagen, ohne das Ende krass zu spoilern.

Kommen wir mal erst zu den positiven Aspekten.
Der Kauf dieses Buches war für mich tatsächlich ausnahmsweise mal ein absoluter Cover-Kauf. Ich hab einfach noch nie ein Buch mit einem klaren Umschlag gesehen, fand die Idee super und fand jetzt auch den Klappentext ganz in Ordnung. Da hätte ich zwar schon ahnen können, wie kitschig das ganze wird mit Liebe retten blabla, aber, naiv wie ich bin, hab ich das natürlich erstmal nicht gecheckt. Am Anfang war ich auch echt sehr angetan von dem Buch. Die ersten paar Kapitel erinnern sehr an High Fantasy Bücher, die ich sonst immer mal wieder gerne verschlinge. Deshalb fand ich auch die Idee und die Darstellung der Fae und ihrer Reiche super und hab mich gefreut, da ein bisschen tiefer einzutauchen und mehr drüber erfahren zu dürfen.
Aber das war's halt schon ziemlich an positiven Sachen, die mir wirklich in Erinnerung geblieben sind. Auf das Reich der Fae wurde leider nur minimal in der Theorie eingegangen. Wir haben uns hauptsächlich in der Villa von Tamlin oder in dieser komischen Höhle aufgehalten, ab und zu noch mit Lucien im Wald, was dann auch so ziemlich meine Lieblingsszenen waren, da ich Lucien am interessantesten und vielversprechendsten von den Hauptcharakteren halte. Der Rest der Charaktere war leider eher flach. Feyre selbst hat sich halt meistens einfach nur um ihre scheinbar mehr oder weniger erzwungene Sorge um ihre Familie gedreht, die sie wohl sympathisch und selbstlos machen sollte, aber irgendwie hat es sie halt nur nervig und oberflächlich gemacht, da man es ihr einfach nicht wirklich abkauft. Der andere Teil ihrer Gedanken drehte sich dann um Tamin und ihre Beziehung, die so krass Beauty & the Beast mäßig ist und einfach instand irgendwie da ist, obwohl sie nicht mal wirklich miteinander reden, Feyre Tamlin eigentlich verabscheuen sollte (schließlich hat er sie entführt halloooo) und er eigentlich einfach nur scheiße zu ihr ist. Rhysand, der einzige interessante Charakter neben Lucien kommt leider auch viel zu spät rein und ist auch einfach viel zu kurz da, wobei ich vermute, dass von ihm in den nächsten Büchern mehr zu sehen sein wird. Interessant übrigens deshalb, weil er ausnahmsweise einfach mal Charakter und Dimensionen hat. Er ist vielschichtig, nicht wirklich zu durchschauen, hat einen absolut trockenen Humor und ist einfach ein Arschloch, das man mögen muss. Und nur um die Absurdität der Beziehung von Tamlin und Feyre noch einmal rauszustellen: Eine Beziehung zwischen Rhysand und Feyre hätte einfach mehr Sinn ergeben. Da war zumindest irgendeine connection abgesehen von körperlicher Anziehung.
So, dann lasst uns noch kurz zur Story kommen. Die Story kommt in dem Buch viiiiiiel zu kurz. Einen großen Teil der Zeit heult Feyre quasi nur rum, dass sie nach Hause will, um ihre Familie zu versorgen, wie sie es ihrer Mutter versprochen hat, obwohl es einfach niemanden juckt. Irgendwann kommt es dann zu einem ultra vorhersehbaren Showdown, in den ich mich gar nicht fallen lassen konnte. Normalerweise bin ich in Shwodowns immer ultra mit dabei und vergesse, dass ich grade ein Buch lese, aber in diesem Buch war es einfach so unfassbar offensichtlich und präsent, dass hier ein Buch gelesen wird, was dem Ganzen dann einfach die Spannung und mir den Spaß nimmt. Normalerweise mag ich ja auch Bücher, die ein bisschen slow sind (hab ja auch Herr der Ringe und einen Teil von Game of Thrones gelesen und die sind halt ultra langatmig stellenweise), aber dieses Buch war nicht einfach langatmig von der Story es hatte quasi keine Story. Eigentlich schade, denn das Buch und die Storyline hat echt Potential gehabt, war nur leider nicht so super umgesetzt.

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