Cover des Buches Das Gold der Maori (ISBN: 9783404165902)
Rezension zu Das Gold der Maori von Sarah Lark

Rezension "Das Gold der Maori" von Sarah Lark

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Reihe: Band 1 | Kauri-Trilogie
Einordnung: Roman, Neuseeland, Historisch
Verlag: Bastei Lübbe (Taschenbuch, 2011)
Seiten: 733 (+ Leseprobe "Die Pestärztin" | Buchempfehlungen | Postkarte zum Austrennen)
ISBN: 978-3-404-16590-2


Kathleen und Michael leben in eher ärmlichen Verhältnissen im von England besetzten Irland des 19. Jahrhunderts. Sie versuchen ihre Liebe vor ihren Familien und dem Landlord, für den sie arbeiten, zu vertuschen und treffen sich heimlich in einem Versteck. Gemeinsam schmieden sie Pläne für ein Leben in der neuen Welt Amerika - doch das kostet Geld. Geld, das sie nicht haben!
Michael kann es nicht schnell genug gehen, der Hungersnot und der Armut zu entkommen, und lässt sich zu einem Diebstahl hinreißen, wegen dem er prompt in die Strafkolonien in Australien verbannt wird.
Kathleen steht nun allein da, zu allem Übel ist sie auch noch schwanger mit einem unehelichen Kind. Um nicht verschmäht zu werden und eine ehrbare Frau zu bleiben, muss sie den Rosstäuscher Ian heiraten, mit dem sie nach Neuseeland geht und ein furchtbares Leben in Gewalt und Angst führt.
Währenddessen schafft es Michael mit der pfiffigen Lizzie aus der Gefangenschaft in Australien nach Neuseeland zu flüchten.
Michael und Kathleen sind sich also näher, als sie beide denken. Doch wie groß ist die Wahrscheinlichkeit sich in einem Land mit 269.652 km² zufällig über den Weg zu laufen?

Schon als ich das Buch aus dem Regal gezogen habe, hatte ich Lust auf eine Reise nach Neuseeland. Es hat ein wunderschönes Cover, das perfekt zum Inhalt des Buches passt und mich schlichtweg zum Eintauchen in die Geschichte eingeladen hat.
Und sobald ich auch nur die erste Seite aufgeschlagen hatte, zog mich der Schreibstil von Sarah Lark (Pseudonym für Christiane Gohl) vollkommen in seinen Bann. Sofort hab ich mich nach Irland und anschließend nach Australien und Neuseeland versetzt gefühlt. Lark hat einfach einen so wunderbar beschreibenden Stil, ohne sich in den klitzekleinsten Details zu verlieren. Alles hat so echt gewirkt: die Landschaft und die Natur, die Atmosphäre an den verschiedenen Orten und ganz besonders die unterschiedlichen Charaktere.
Egal ob Kathleen, Michael oder Lizzie als Hauptfiguren oder Claire und Reverend Burton als Nebenfiguren - alle hatten einen ganz besonderen Charme und individuelle Persönlichkeiten. Und das aller wichtigste - alle Figuren waren authentisch, die Handlungen und auch die Verwirrungen der Figuren waren nachvollziehbar und menschlich. Am liebsten wäre ich selbst in einem hübschen Sonntagskleid und Hütchen mit Kathleen und Claire durch die Straßen von Dunedin gezogen.
Es war sehr klug von Sarah Lark, die Geschichte aus der dritten Person zu erzählen. So konnten die Blickweisen und Gedanken der einzelnen Charaktere mühelos voneinander getrennt werden und die Geschichte konnte sich besser entfalten, als wenn sie aus der Sicht von nur einer einzigen Figur geschrieben worden wäre.
Dank der sehr engagierten Recherchearbeit der Autorin hatte das Buch auch einen unglaublichen Lerneffekt für mich, was die Unterdrückung Irlands durch England, die Traditionen der Maori-Stämme, die Besiedlung Neuseelands und dessen Goldrausch angeht.
Dieses Buch handelt über eine Zeitspanne von rund 17 Jahren. Bei manchen Büchern, die eine ähnlich lange Zeitspanne umfassten, fiel es mir schwer, mit dem Verlauf des Buches die Jahreszahl und das Alter der Figuren im Auge zu behalten. Das war in diesem Buch sehr gut durch Zeitabschnitte gelöst. Außerdem wurde zwischendurch immer mal das Alter der Personen in Gespräche verwoben, sodass mir das ständige Ausrechnen erspart blieb.
Das Ende hätte ich etwas anders erwartet - tatsächlich eher kitschiger. Zuerst war ich etwas enttäuscht, aber letztendlich hat es mir viel besser gefallen, als meine erwartete Variante, da es schon irgendwie logischer und natürlicher war.
Somit ist die Geschichte für mich von vorne bis hinten komplett abgerundet gewesen und ich bin schon seeeehr gespannt auf den zweiten Teil, der zum Glück schon im Regal wartet!
Da ich schon den ersten und den dritten Band der Neuseeland-Saga von Sarah Lark gelesen habe, könnte ich mir vorstellen, dass manche Leser bemängeln, dass die Bücher alle gleich sind. Der Einwand ist zunächst berechtigt, da es ja immer dasselbe Land ist in ungefähr der selben Zeit und die Schicksale der Hauptfiguren sind sich im Grunde auch ähnlich.
Ich muss allerdings sagen, dass mir das nichts ausmacht, da für mich trotzdem jede Geschichte etwas Eigenes hat und somit zu etwas Besonderem wird. Das ist aber natürlich Geschmackssache und kann beim nächsten Leser schon wieder ganz anders empfunden werden.
Ich persönlich kann es aber auf jeden Fall und mit bestem Gewissen weiterempfehlen.

Eine Geschichte mit drei ganz verschiedenen Schicksalen und Charakteren. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen. Eine Geschichte mit Schmerz und Freude.
Perfekt für Neuseelandfanatiker, Geschichtsliebhaber und Romantiker.
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