Cover des Buches Das dunkle Haus am See (ISBN: 9783423201414)
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Rezension zu Das dunkle Haus am See von Sarah Smith

Das hätte richtig spannend werden können, aber ...

von Hamburgerin vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Das hätte richtig spannend werden können, aber ...

Rezension

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Hamburgerinvor 7 Jahren

Es geht um Baron Alexander von Reisden, der von einer zufälligen Begegnung für Richard Knight gehalten wird. Richard, Erbe eines großen Vermögens, verschwand als Kind unter mysteriösen Umständen. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Großvater des Kindes ermordet. Nachlassverwalter und Erben wünschen sich nun, dass der gute Richard endlich für tot erklärt werden kann, damit das Vermögen Verwendung findet. Dazu soll möglichst die Leiche gefunden werden.

Reisden, 27 Jahre jung, Chemiker, ist seit dem Tod seiner Frau schwermütig und leidet unter den Erinnerungslücken aus seinen Kindertagen.

Warum der Gute sich dazu hinreißen lässt, aus Europa nach Boston zu reisen, um sich bei Teilen der Restfamilie als Richard auszugeben, einfach, weil ein ihm völlig unbekannter Arzt ihn auf einem Bahnhof anspricht, hat sich mir das ganze Buch über nicht erschlossen. Aber OK, der schwermütige Baron ist halt etwas skurril.

Nun schleppt sich die Geschichte, überhäuft mit wirr geschilderten Nebensächlichkeiten und einer selbst für das Jahr 1906 albernen Liebesgeschichte, mit der Geschwindigkeit eines Faultiers voran, bis man endlich im dunklen Haus am See landet.

Dort mutiert Reisden zu einer Mischung aus Sherlock Holmes und Hercule Poirot und konstruiert in einer theatralischen Familienaufstellung die Geschehnisse um die Ermordung des Großvaters und das Verschwinden des Kindes. Dazwischen noch immer deplatzierte Nebensächlichkeiten, wirre Gedankensprünge aller Beteiligten und fehlende Übersichtlichkeit, wer sich wo befindet, gerade denkt, handelt, träumt oder sich erinnert.

Mein lieber Schwan, welch ein Kampf, bis denn mühsam klar wird, dass der zufällig entdeckte Baron tatsächlich der verschwundene Richard ist, aber vielleicht dann doch lieber nicht und wer den Großvater erschoss. Andere Mysterien bleiben ungeklärt, sollten wohl für die beiden Folgeromane um Reisden aufgehoben werden.

Die Autorin hat viel Wissen um die Epoche einfließen lassen und eine interessante Hauptfigur erschaffen. Dafür die zwei Sterne. Der für meinen Geschmack völlig wirre Erzählstil und das mühsame Erhalten des Mysteriums "Isser's? Isser's nicht?" hat mir dann doch den Großteil des Lesevergnügens genommen.

Die Folgeromane werde ich sicher nicht lesen.

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