Ich war ehrlich gesagt unsicher, ob mich Dunbridge Academy – Anymore wirklich berühren würde. Gerade weil man Grace & Gideon schon aus den vorherigen Teilen kennt, wusste ich bereits grob, worauf alles hinausläuft und hatte Angst, dass mir dadurch die Spannung fehlt. Aber zum Glück hat mich das Buch genau da überrascht, wo ich es am wenigsten erwartet hätte.
In diesem Band stehen Grace und Gideon im Mittelpunkt, zwei Figuren, die eine tiefe Freundschaft verbindet, die jedoch gerade auf eine harte Probe gestellt wird. Beide kämpfen mit ihren Emotionen, Vergangenem und dem Schmerz, den sie nicht teilen können. Die Geschichte beginnt leise, traurig, emotional schwer. Und ich sage euch ehrlich: Besonders Graces Perspektive war stellenweise richtig heftig. Es war schmerzhaft, ihre Gedanken zu lesen, gerade weil sie so echt, so nachvollziehbar waren.
Die Stimmung ist durchgängig melancholisch, was für mich erst ungewohnt war, vor allem weil es die Leichtigkeit der früheren Bände nimmt. Gleichzeitig ist es genau diese emotionale Tiefe, die das Buch so besonders macht.
Ich mochte Gideons Kapitel sehr, seine Sicht auf die Dinge, seine Traurigkeit, seine Entwicklung. Aber die Misskommunikation zwischen den beiden hat mich teils echt frustriert, weil man als Leser weiß, wie viel leichter alles wäre, wenn sie einfach offen sprechen würden.
Und doch: Ab der Madrid-Reise hat das Buch mich komplett gepackt. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich habe gelacht, geweint, war wütend, gerührt, alles. Dieses Buch hat etwas in mir ausgelöst, was selten passiert. Es hat mich bewegt, gefordert und letztlich tief berührt.
Fazit:
Kein leichter Band, aber ein emotionaler. Kein perfekter Plot, aber eine wunderschöne, echte Entwicklung. Und obwohl ich es anfangs nicht erwartet hätte, ist Anymore für mich ein Highlight.