Zuerst einmal: Broken Hearts ist ein Debütroman – und das spürt man auch, im Guten wie im ... Herausfordernden. Bevor ich zur Kritik komme, möchte ich betonen: In dieser Geschichte steckt wirklich viel Potenzial.
Die Grundidee hat mich sofort neugierig gemacht. Wer findet es nicht spannend, wenn sich der (fast) One-Night-Stand vom Wochenende plötzlich als neuer Chef entpuppt? Diese Ausgangssituation verspricht Drama pur! Auch der Handlungsstrang rund um die Vergangenheit der Protagonistin (mehr verrate ich hier nicht, Spoiler-Gefahr) fand ich reizvoll. Gelangweilt habe ich mich beim Lesen jedenfalls nie – es passiert ständig etwas, und einige Szenen haben mich wirklich gefesselt.
Allerdings hatte ich das Gefühl, dass viele dieser interessanten Ideen nicht konsequent zu Ende geführt wurden. Manche Wendungen wirkten etwas abrupt und wurden nicht ausreichend erklärt, sodass ich der Handlung stellenweise schwer folgen konnte. Einige Entwicklungen kamen für mich eher konstruiert als organisch rüber.
Schwierig fand ich auch die Beziehung zu Connor. Seine Art, mit der Protagonistin zu sprechen – besonders am Arbeitsplatz – empfand ich eher problematisch als romantisch. In einem realistischen Setting wären manche seiner Handlungen sicher Anlass für ein ernstes Gespräch in der Personalabteilung gewesen.
Sprachlich gab es ebenfalls Passagen, die für mich nicht ganz rund wirkten: Manche Formulierungen klangen ungewöhnlich altertümlich oder unpassend zur modernen Geschichte. Das ist bei einem Debüt natürlich nicht ungewöhnlich! Jede Autorin entwickelt sich mit der Zeit weiter. Dennoch hätte ich mir nach einem Lektorat etwas mehr sprachliche Klarheit gewünscht.
Alles in allem: Die Ansätze sind vielversprechend, und ich bin sicher, dass die Autorin mit wachsender Erfahrung noch spannende Bücher schreiben wird. Für mich persönlich hat es dieses Mal nicht ganz gepasst, und ich musste mich an einigen Stellen eher zum Weiterlesen motivieren. Daher vergebe ich leider nur 2 Sterne.
Das heißt aber nicht, dass das Buch für andere Leser*innen nicht funktionieren kann. Vielleicht sind es genau die Aspekte, die mir schwerfielen, die andere besonders spannend finden. Nach dem vielversprechenden Klappentext und dem wunderschönen Cover hatte ich mir persönlich einfach ein wenig mehr erhofft.




