Wir wollten doch nur frei sein / Sarbjit Athwal 4/5
Sarbjit wächst in London auf und muss sich den Traditionen der Sikh unterordnen. Zu Hause wird nur Patschabi gesprochen und sie versteht nicht ein Wort englisch als sie zur Schule kommt.
Nachdem sie schon zwei potenzielle Ehemänner abgelehnt hat heiratet sie den dritten Bewerber um ihrer Familie keine Schande zu bereiten. Nach der Hochzeit muss sie im Haus ihrer neuen Familie leben und darf ihre Eltern und Geschwister nur noch mit Erlaubnis ihrer Schwiegermutter, die das Regiment führt, besuchen. Ihre einzige Ansprechpartnerin ist ihre Schwägerin Surjit, die sich nicht wie sie den strengen Regeln unterordnet, was der Familie ein Dorn im Auge ist.
Nachdem sie dann ihren Mann verlassen möchte, ist ihr Schicksal besiegelt. Mit ihrer Schwiegermutter tritt sie eine Reise nach Indien an, von wo sie niemals mehr zurückkehren wird.
Für Sarbjit wird der Druck immer größer bis sie den Mut findet die Familie wegen Ehrenmord anzuzeigen.
Ein Buch das mir sehr gut gefallen hat. Die Geschichte um Sarbjit beginnt mit ihrer Geburt und endet nach der Urteilsverkündung. Ich fand es sehr gut dass man das Leben von Sarbjit von Geburt an kennen gelernt hat, denn nur so konnte man ihre Handlungsweise, die Europäern sehr fremd erscheint, nachvollziehen. Immer wieder gibt sie dem Leser Informationen welche Traditionen und Lebensweisen bei den Sikh üblich sind und was sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie heute ist.
Als Frau hatte sie sich unterzuordnen und sogar die Männer der Familie konnten keine Entscheidungen ohne Zuspruch der Schwiegermutter treffen, die als sehr fromme Sikh ein hohes Ansehen in der Gemeinde hatte. Der Widerspruch ihrer Handlung zur Religion wird hier sehr deutlich und man begreift dass alles in der Gemeinschaft getan werden muss um Schande zu vermeiden. Aus diesem Grund finde ich es bewundernswert wie Sarbjit gehandelt hat und ich finde ihren Mut beachtenswert. Man mag sich gar nicht vorstellen welcher Druck auf ihr gelastet hat und man kann ihr nur wünschen das sie nicht wieder um ihr Leben fürchten muss wenn die Gefängnisstrafen abgelaufen sind und die Mörder wieder auf freiem Fuß sind.
Sarbjit Kaur Athwal
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Wir wollten doch nur frei sein
Neue Rezensionen zu Sarbjit Kaur Athwal
Sarbjit ist in England als Tochter indischer Sikhs tradionell aufgewachsen .... sie wurde zur ihrer Aufgabe als Ehefrau und Mutter erzogen und musste auch einige Jahre bei indischen Verwandten verbringen.
Sie muss auch eine arangierte Ehe eingehen, die zunächst glücklich zu verlaufen scheint...
Doch nach dem Tod ihres Schwiegrvaters übernimmt dessen Frau die Rolle des Familienoberhauptes ... eine Frau, die die Manipulation aufs Beste beherscht....
ihre zweite Schwiegertochter, die Frau von Sarbjits Ehemann hat es nicht leicht ...
Sie ist aufmüpfig und kann sich nicht mit den strengen Regeln abfinden...
Sie geht fremd und will das Leben einer normalen jungen Frau führen.
Das ist ihr Todesurteil.... Auf einer Indienreise nur mit der Schwiegermutter soll sie beseitigt werden....
Sarbjit ist fassungslos und kann es nicht verhindern...
Anonyme Hinweise bei der Polizei helfen nichts...
Die Reiese findet statt und die Schwiegermutter kommt allein zurück..
Gewaltige Lügenmärchen werden über Jahre aufgetischt...
Doch der Bruder ihrer Schwägerin lässt nicht locker...
und Sarbjit erfährt von ihrer Schwiegermutter die wahre Geschichte...
aber es gibt auch massive Drohungen...
Viele jahre gehen ins Land bis es Sarbjit endlich schafft mit Unterstützung ihrer Eltern das Ganze anzuzeigen...
Die Gefühle und Ängste von Sarbjit sind in diesem Buch sehr gut dargestellt...
Man mit mitfühlen, aber nicht nur... ich konnte sie und ihre Entscheidungen oft nicht verstehen....
Das Buch lässt sich gut lesen, es gibt viele Informationen über das Leben der Sikhs und wie es ist in so einer Gemeinschaft zu leben wo die Ehre eine Familie oder Gruppe das wichtigste ist...
Von mir gibt es 4 Sterne für dieses Buch
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