Das Wetter feiert mit »Das Wetter Buch« Das Wetter... Spannend ist dieses Magazin für Text & Musik, das den Anachronismus schafft. Musikjournalismus findet fast nicht mehr statt im Print, abgesehen von einigen Nischen im klassischen Feuilleton der großen Zeitungen, aber wer liest das nochmal? Klar, es gibt noch ein paar andere Magazine und vieles verlagert sich ins Netz, verbubbelt sich und verhindert damit einen geweiteten Blick auf die Gegenwart und Popkultur. Gibt es das eigentlich, 𝑑𝑖𝑒 Gegenwart, 𝑑𝑖𝑒 Popkultur? Wenn dich sowas interessiert, bei den vielfältigen mit Herz, Energie und Integrität verfassten Beiträgen in »Das Wetter« wirst du fündig und einiges für Literaturaffine ist auch zu finden.
»Das Wetter« gründete sich vor 10 Jahren, mitten in einer Zeit, in der das Gejammer groß schien, das Sterben des Prints in aller Munde war und es hat sich trotzdem etabliert. Jedem Trend wohnt ein Gegentrend inne, denn so ganz stimmt diese Erzählung auch nicht, gab es in der Gründungszeit nicht einen Boom der spezialisierten Zeitschriften? Egal, zehn Jahre sind trotzdem beachtlich, »Das Wetter« ist toll und das hat sich herumgesprochen, soweit sogar, dass das Feuilleton kommentiert und fischt, dass Kiwi zum Zehnjährigen »Das Wetter-Buch« herausgibt, das Sound und Vielfalt des Magazins in Form, Genres und Stimmen einfängt.
Gern hab ich die Stücke und Einblicke gelesen. Das zu einer Erzählung vearbeitete missglückte Interview mit Taktlo$$ ist mir besonders im Gedächtnis, das Interview mit Maxim Biller mir das liebste Stück. Es versöhnt mich mit ihm, ich nehm ihm Esra noch übel... Kracht und Sebastian Hotz, das ist eher gähn... Dafür mag ich Lin Hierse für den Satz »Ehrliche Arbeit ist eine Erfindung reicher Leute«, Jovana Reisinger für »Gespräche waren Unfälle«, Charlotte Kraft für »Hyperironie«. Korbinian, eh..., wahrgenommen hab ich den dem Magazin nahen Verlag natürlich schon, aber es wird Zeit, auch mal ein Korbinianbuch zu lesen. Meine Begeisterung für die Intensität eines Senthuran Varatharajahs muss ich nicht betonen. Beim Lesen beschleicht mich auch der Gedanke, ein Buch zu einem Magazin? Besiegelt das nicht sein Ende?
Oder ist es Teil einer Transformation? Ich bin gespannt, wie sich »Das Wetter« weiter entwickelt, ein Good Ager wird es, so mein Gefühl.
Sascha Ehlert
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Sascha Ehlert
Merianstraße
Traumatisiert
Milchshake für Blasius
Disco-D@te
Complex West: Verloren in Fishkill
Ficken fürs Volk
Complex West: Heimkehr
Complex West: John Doe
Neue Rezensionen zu Sascha Ehlert
Rezension zu "Complex West: Verloren in Fishkill" von Sascha Ehlert
Complex West - Verloren in Fishkill ist ein Buch mit mehreren Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren. Der rote Faden, der die einzelnen Geschichten miteinander verbindet ist der Wohnblock Complex West. Jeder einzelne Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt und auf seine Weise fasziniert. Jede Geschichte handelt von anderen Personen, die alle im Complex West leben oder gelebt haben. Jeder Person hat ihre eigene Geschichte und ihr eigenes Schicksal. Am Ende finden die Geschichten teilweise zusammen. Nicht nur der Wohnblock ist ein roter Faden, sondern auch der Hausmeister Sam. Er kommt in allen Geschichten vor. Alle Personen beschreiben ihn aus ihrer Sicht. So bekommt man einen guten Eindruck, wie Sam von den einzelnen Personen gesehen wird. Sehr unterschiedlich, aber in einigen Punkten doch sehr gleich. Jede Geschichte hat mir gut gefallen. Sie waren alle spannend und emotional. Trotz dass es kurze Geschichten sind, wird doch sehr detailreich beschrieben - sowohl die handelnden Personen als auch der Wohnblock und die Umgebung. Man bekommt einen guten Eindruck von Complex West, von seiner Umgebung, von den Menschen, die darin leben. Ein für mich sehr gelungenes Werk und ich werde sicherlich die anderen Complex West-Reihen noch lesen.
Rezension zu "Complex West: Leiden und leben" von Sascha Ehlert
Der Complex West ist ein Wohnblock, in der jeder Bewohner seine eigene Geschichte hat. Diese Geschichten haben jeweils den Umfang einer Kurzgeschichte und sind miteinander verwoben.
Dieser Band von Complex beinhaltet vier dieser Geschichten. Leider muss ich sagen, dass ich nach einer sehr guten ersten Story, die folgenden drei nicht mehr so gut fand. Ob es die Person war, oder die Schreibweise.. Es konnte mich keine Geschichte mehr so mitreisen wie die erste, deshalb kann ich leider nicht mehr als 3 Sterne für "Complex West: Leiden und Leben" vergeben, dafür würde die erste Kurzgeschichte von mir 5 Sterne bekommen!
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