Rezension zu "Die große Vertrauenskrise" von Sascha Lobo
Sascha Lobos letztes Buch „Realitätsschock“ konnte mich richtig begeistern. Nun hat er sich mit weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen, zusammengefasst unter dem Begriff der Vertrauenskrise beschäftigt.
Die Thematik Vertrauen und Vertrauenskrise durchwirkt derzeit viele Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens. Dem Autor ist es gelungen, diese Thematik zugänglich aufzubereiten.
Das Buch überzeugt bereits vom Aufbau her. Nach einem kurzem Aufriss widmet sich Sascha Lobo in einem ersten Teil zum den Gründen und Folgen des Vetrauensverlustes. Dabei hat er diesen Themenbereich in kurze, inhaltlich abgrenzbare Unterkapitel unterteilt, wodurch die Vertrauenskrise aus vielen Gesichtspunkten beleuchtet wird.
Dabei bedient sich Sascha Lobo einer klaren, humorigen Sprache und nähert sich den Themen mit vielen Beispielen und Zeitgeschehen, sodass der Leser schnell einen eigenen Zugang finden. Mir wurden dabei auch viele Entwicklungen vor Augen geführt, die mir so gar nicht bewusst waren. Durch Aufbau und den klugen und angenehmen Stil wird der Leser von den aufbereiteten Informationen nicht überfahren und hat die Möglichkeit, sich dem Thema in seinem eigenen Tempo und ohne Fachbegriffswirrwarr zun nähern.
Im letzten großen Abschnitt nimmt der Autor den Leser an die Hand und gibt eine Art Bewältigungskompass zur Hand. Er zeigt auf, wie man die Entwicklungen der Moderne zu einem neuen Verständnis von Vertrauen im Hinblick auf Gesellschaft und Politik nutzen kann.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich das Warten auf Lobos neuestes Werk gelohnt hat, denn es ist hochaktuell am Puls der Zeit. Nach Realitätsschock gelingt es dem Autor erneut, die Entwicklungen der Neuzeit verständlich aufzubereiten und einzuordnen und einen optimistischen Ausblick zu wagen.