Saskia Jungnikl

 4,5 Sterne bei 17 Bewertungen

Lebenslauf

Die österreichische Autorin und Journalistin Saskia Jungnikl wurde 1981 im Südburgenland geboren. Sie lebt und arbeitet in Hamburg, Wien und im Südburgenland und wurde mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet. 2014 erschien ihr vielbeachtetes Buch „Papa hat sich erschossen“. Sie ist Kolumnistin des Monatsmagazins „Datum“, regelmäßig erscheinen Texte von ihr auf den Österreich-Seiten der „Zeit“.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Saskia Jungnikl

Cover des Buches Papa hat sich erschossen (ISBN: 9783596030729)

Papa hat sich erschossen

(15)
Erschienen am 06.11.2014
Cover des Buches Kommen Sie näher (ISBN: 9783222151200)

Kommen Sie näher

(1)
Erschienen am 05.10.2023

Neue Rezensionen zu Saskia Jungnikl

Cover des Buches Kommen Sie näher (ISBN: 9783222151200)
Sikals avatar

Rezension zu "Kommen Sie näher" von Peter Simonischek

Sikal
Ein Vermächtnis


 

Der gebürtige Grazer Peter Simonischek wurde nicht nur durch den Jedermann berühmt. Seine Rollen als Burgschauspieler oder seine Darstellung des Daniel Käfer zeigen die Vielseitigkeit, die dieser wunderbare Mensch über Jahrzehnte aufzeigte. In vielen Interviews durfte man seinen oftmals weisen Zitaten folgen oder über so manche Anekdote schmunzeln. In „Kommen Sie näher“ erhalten wir noch einmal einen Einblick in Simonischeks Werk, sein Leben und seine Meinung zu den unterschiedlichsten Themen. Die Journalistin Saskia Jungnikl-Gossy hat ganze Arbeit geleistet und durfte den Schauspieler einige Zeit begleiten. Durch den Tod Simonischeks wird das Buch zu seinem Vermächtnis und ist in bewährter guter Qualität im Molden-Verlag erschienen. 

Wie man im Angesicht des Todes zu manchen Themen steht, kann man hier nachlesen. Einerseits nachdenklich, dann wieder mit gewohntem Wortwitz und subtilem Humor. 

Nicht nur Rückblenden in Simonischeks Kindheit und Jugend, seine Schauspielerei, die Verbundenheit mit seiner Familie – der Bogen spannt sich über sein gesamtes Leben bis hin zu seiner letzten Zeit. Eingefangen werden nicht nur Gespräche und Dialoge, auch Fotos ergänzen diese sehr persönlichen Einblicke in ein Leben.

 

Manchmal musste ich ob der Anekdoten schmunzeln, manchmal war ich tief berührt wie dieser sympathische Mensch sich selbst treu bleibt und welche Gedanken er sich zu den unterschiedlichsten Themen macht. 

Ein bewundernswerter Charakter, der uns gerne in Erinnerung bleiben wird. 5 Sterne

Cover des Buches Papa hat sich erschossen (ISBN: 9783596030729)
zickzacks avatar

Rezension zu "Papa hat sich erschossen" von Saskia Jungnikl

zickzack
Schicksalsschläge einer Familie

Die Autorin schreibt über die Schicksalsschläge, die ihre Familie und natürlich insbesondere sich selbst, sehr erschüttert haben. Nicht nur, dass sich ihr Vater, wie es der Titel schon sagt, erschossen hat und damit einen Suizid begangen hat, sondern ist auch ihr älterer Bruder Till vier Jahre zuvor gestorben.

 

Es ist ein sehr bewegendes, ehrliches Buch, dass unter die Haut geht. Saskia Jungnikel erzählt einfühlsam, aber auch mit klaren Worten, was der Suizid ihres Vaters ausgelöst hat und wie sie noch Jahre später damit zu kämpfen hat. Es sind Anekdoten in dem Buch zu finden, wie sie ihren Vater wahrgenommen hat, wie sie ihn als Kind und später als junge Erwachsene erlebt hat. Es sind Kurzgeschichten und Gedichte ihres Vaters enthalten. Es wird gezeigt, wie sie selbst und auch ihre Familie (Mutter und weitere zwei Brüder) mit den Verlusten umgegangen wird. Aber auch arbeitet sie das Leben ihres Vaters auf – Kindheit, Jugendzeit und seine Rolle als Vater.

Aber neben der Trauer ist es auch ein sehr aufklärendes Buch. Sie geht darauf ein wie öffentlich mit Suiziden umgegangen wird. Warum man bei einem Suizid nicht das Wort „Selbstmord“ verwenden sollte und klärt vor allen mit Fakten auf, was der mediale Umgang für einen Einfluss auf suizidgefährdete Personen hat. Sie zeigt auch auf, warum Männer sich häufiger umbringen als Frauen und warum ihr Vater in das Bild „eines starken Mannes“ passt, der sich keine Hilfe gesucht hat, der alles abgeblockt hat.

Sie greift die Frage des „Warums“ auf und wer die „Schuld“ trägt. Übrigens fand ich es besonders ekelhaft an der Stelle, als sie von einem Bekannten gesprochen hat, der ihr auf den Kopf zu gesagt hat, warum sie ihren Vater nicht aus depressiven Vater geholfen hat. Sie plädiert dafür einen offenen, aber auch sensiblen Umgang mit dem Thema zu haben.

 

Puh, auch wenn ich keine Trigger in der Richtung habe, musste ich doch an einigen Stellen des Buches tief Durchatmen und schlucken. Die Autorin hat es sehr nahegebracht, wie tief der Schmerz sitzt, welche Gefühle das in ihr ausgelöst hat (Trauer, Wut, Hilflosigkeit) und wie sie darum gekämpft hat, irgendwie damit klarzukommen und es zu akzeptieren.

Manchmal fand ich es etwas schwierig dem Geschriebenen zu folgen, da sie von Vergangenheit in die damalige Gegenwart hin- und hergesprungen ist. Manchmal hat es sich wie eine Aneinanderreihung von losen Gedanken gelesen. Aber das hat das Buch gleichzeitig zu echt und nahbar gemacht.

Ein wirklich schwieriges Thema über das Betroffene in so einer Offenheit selten sprechen, vor allem weil Suizid noch immer so einen schlechten Stellenwert hat. In manchen Teilen gilt es noch immer als „Schande für die Familie“. Und ja, wenn jemand einem das erzählt, würde mir im ersten Moment auch nicht einfallen, was ich sagen sollte. Aber wie die Autorin es schon schreibt, erhoffen sich die Betroffenen eine Reaktion, damit sie nicht das Gefühl bekommen, dass sie mit Thema die andere Person belastet haben. Das ist schlimm für sie, da es ihren schweren Rucksack nur noch voller macht.

 

Fazit: Ein sehr bewegendes, aber auch aufklärendes Buch, dem ich es jeden ans Herz legen kann, der erstens die Thematik verkraftet und sich für das Thema interessiert und mehr darüber erfahren möchte. Wie es beispielsweise den Hinterbliebenen damit geht, wie man selbst damit umgehen sollte, wenn jemand das anspricht und noch vieles mehr. 5 Sterne.

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