Nicht viel Spannung, dafür aber viel Psychologisches
von Bensberg
Kurzmeinung: Ein interessantes Buch aus Sicht einer 15Jährigen
Rezension
"Bonuskind" einem Genre zuzuordnen fällt nicht leicht, deshalb versuche ich mal, es in keine Schubalde zu stecken. Es geht um die 15 Jährige Lies, deren Eltern getrennt leben. Eines Morgens wacht Lies auf, doch ihre Mutter ist nicht nach Hause gekommen. Beim Durchsuchen ihrer Sachen findet sie ein digitales Tagebuch ihrer Mutter, in welchem diese ihre toxische Beziehung zu einem Mann schildert, den sie online kennengelernt hat. Bald wird ihre Leiche gefunden. Lies und ihr kleiner Bruder sollen nun zu ihrem Vater und seiner neuen Freundin- wo sie "Bonuskinder" sind. Im Gegensatz zu allen anderen glaubt lies nicht an Selbstmord- und stellt eigene Nachforschungen an.
Besonders gefallen hat mir der Perspektivenwechsel. Es wird zum einen aus Lies Sicht erzählt, wie sie sich fühlt und mit der Trennung und dem Verlust umgeht, durch das Tagebuch kommt aber auch ihre Mutter zu Wort. So kann man ihr Leben, ihre Gefühle und Handlungen besser verstehen und erfährt quasi nebenbei viel über toxische Beziehungen. Die Charaktere haben wir gut gefallen, da sie komplex sind und Lies zwar oft schon sehr erwachsen ist, manchmal aber auch das Kind in ihr durchkommt.
Das Buch ist angenehm zu lesen, hat aber eher einen psychologischen Schwerpunkt und ist daher nicht immer spannend. Für mich persönlich war das aber kein Problem. Ich hätte ich mir allerdings noch mehr verdächtige Personen gewünscht- das Ende hatte ich zwar nicht erwartet, aber ich habe insgesamt auch kaum gerätselt.
Sonst aber ein interessantes Buch der niederländischen Autorin Saskia Noort!