Cover des Buches Bonuskind (ISBN: 9783958903913)
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Rezension zu Bonuskind von Saskia Noort

Eine fesselnde, tragische Familiengeschichte

von Chuckipop vor 3 Jahren

Kurzmeinung: Fesselnd, dramatisch, tragisch - aber mit einem etwas wirren Ende

Rezension

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Chuckipopvor 3 Jahren

„Bonuskind“ von Saskia Noort ist als Klappenbroschur - Taschenbuch mit 272 Seiten beim Europa Verlag erschienen.

Aus dem Niederländischen übersetzt wurde der Thriller von Annette Wunschel.

Zum Inhalt:

Als die 15-jährige Lies und ihr kleiner Bruder Luuk eines Morgens erwachen, ist ihre Mutter weg. Verschwunden, nicht mehr da. Einfach so.

Wie furchtbar, zumal Lies in der Nacht zuvor träumte, ihre Mutter Jet sei tot. Leider wird dieser schlimme Alptraum nach einer nervenaufreibenden Suche zur bitteren Wahrheit.

Jet wird in einer verlassenen Ferienhaussiedlung aufgefunden, und alles deutet auf Selbstmord hin. Selbst Vater Peter, bei dem (und dessen neuer Freundin Laura) die Kinder jetzt leben müssen, ist überzeugt davon, dass seine Ex-Frau sich aufgrund von Depressionen umgebracht hat.

Einzig Lies kann das nicht glauben, vermutet Mord und fängt an, nachzuforschen…


Meine Meinung:

Saskia Noort hat mich mit ihrem Schreibstil von Beginn an gefesselt und ganz tief in ihren dramatischen und spannenden Plot hineingezogen. Erzählt wird aus Lies´ Perspektive, außerdem findet diese auf dem Laptop ihrer Mutter eine Datei, in der Jet Tagebuch schrieb, teilweise in Dialogform. Besonders das ist sehr nervenaufreibend, da Jet offensichtlich einen heimlichen Liebhaber hatte, mit dem sie eine ungesunde und verstörende, geradezu toxische Art von Beziehung führte.

Wer ist der geheimnisvolle Mann, der sich God nennt? Kann er etwas mit Jets Verschwinden zu tun haben? Im Verlauf der Handlung wird vermehrt deutlich, dass dieser Mann offensichtlich schwer gestört war und auf alle Fälle nicht ungefährlich, aber auch charmant und offensichtlich faszinierend.

Jet war noch so viel mehr, als Lies glaubte: nicht „nur“ die tolle Mutter, die beliebte Psychologin und die betrogene, tieftraurige Ex-Ehefrau, sondern ebenso eine Frau, die sich nach Sex und Wärme sehnte, sich begehrt fühlen wollte, aber vor allem für ihre Kinder da sein wollte. Für Lies muss es unfassbar schockierend sein, so weit in die Gedanken und die Intimsphäre ihrer Mutter einzudringen, zumal das Tagebuch eine ganze Menge Sexszenen explizit darstellt und es zudem noch sehr eindeutige intime Videos gibt…

Lies ist ein sehr starker Charakter - manchmal etwas zu stark für eine 15-Jährige. Sie beisst sich durch, ist immer für ihren Bruder da und will unbedingt allein herausfinden, was passiert ist, da ihr nicht einmal die Polizei glaubt.

Auch Luuk ist ein sympathischer Junge, ebenso mochte ich die Oma der beiden sehr. Der Vater ist hin- und hergerissen zwischen seiner Laura und den Kindern, die diese verständlicherweise hassen, da sie die Familie „gesprengt“ hat – darum mag ich auch ihn nicht. Lies Freund Mees blieb leider etwas blass, scheint Lies aber gut zur Seite zu stehen und sie zu stützen.

Mein Fazit:

Das Ende war einerseits spannend und überraschend, aber irgendwie auch wirr und überstürzt, das hat mir nicht so gefallen – daher 1 Punkt Abzug.

Insgesamt fesselnd und tragisch, sehr lesenswert.

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