Rezension zu "Herzog" von Saul Bellow
Das Buch dreht sich um einen Neurotiker namens Moses Elkanah Herzog, Professor für Philosophie und Geschichte und seine Depressionen, seine Kindheitserinnerungen, seine beiden unglücklich verlaufenen Ehen, seine Affären und ganz allgemein seine Sicht auf die Welt. Herzog schreibt Briefe in diesem Roman, die er nie abschickt. In aller Regel sind das Brieffragmente, die Gedanken enthalten, Versuche, Vergangenes und Durchlittenes zu verarbeiten, aber auch Gedanken um Politisches, Philosophisches, Geschichtliches. Diese Briefe sind gerichtet an seine Ex-Frauen, Freunde, seine juristischen, medizinischen oder psychologischen Beistände, an Personen des öffentlichen Lebens, gleich ob diese noch leben oder schon lange tot sind. An Eisenhower beispielsweise, an Nietzsche oder an Teilhard de Chardin.
Bellows Roman ist faktisch ein Buch ohne Handlung, in dem der Leser ausschließlich den verschlungenen Gedankengängen des Protagonisten folgt. Dennoch ist man nie gelangweilt.