Schwerpunkt der durch im Anhang befindlichen zahlreichen überprüfbaren Quellenangaben und Aussagen von Schlecky Silberstein sind sicher die so genannten "Sozialen Netzwerke". Also Twitter, Facebook, Google+, Instagram, Twitter und wie sie alle heißen. Wobei der Begriff "Soziale Netzwerke" als solcher schon ein Hohn ist. Denn die Nutzer solcher Kommunikationsmöglichkeiten sind eher asozial. Ein direktes persönliches Gespräch, Auge in Auge? Das wäre soziales Verhalten und würde die gegenseitige Empathie, Sympathie der Gesprächspartner untermauern. Auf einem dämlichen bunten Speckbrettle, sei es Smartphone, sei es Tablet rum zu wischen und rum zu tappen hat mit 'sozial' nichts zu tun. Zum einen fällt einem da sicher der wild um sich twitternde POTUS D. Trump ein. Ihn 'sozial' zu nennen wäre Blasphemie in Reinkultur.
Und man überlege sich nur mal die Bedeutung des Begriffes 'Sozial'. Er bezeichnet die Art und Weise, in der Menschen in einer Gesellschaft zusammenleben. Schwerpunkt bei 'Gesellschaft', 'zusammen', 'leben' und 'zusammenleben'.
Was mittels der immer raffinierter werdenden Algorithmen, die im Hintergrund dieser Netzwerke unbemerkt vor sich hin werkeln, Informationen verknüpfen, Persönlichkeitsprofile der einzelnen Nutzer erstellen, darüber machen sich die wenigsten Gedanken. Es werden Selfies, Bilder vom Essen, dämliche Party-Aufnahmen, egal was für ein Schwachsinn an persönlichen, persönlichsten und intimsten Informationen ins Netz gestellt, auf gut Deutsch in die Welt hinaus posaunt, dass es einem nur so graust. Und getreu der alten Feststellung 'Das Internet vergisst nichts', wer weiss, was in 10 oder 20 Jahren solche Informationen für negative Auswirkungen haben können, haben werden?
Das heutzutage so gut wie jeder Personalleiter sich erst einmal die 'Social-Media-Accounts' der Personen, die zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, anschaut - zumindest das sollte bekannt sein.
Und die Tonnen an Abfragen, die ein Internetanwender an Google, Yahoo, Bing oder sonst wo stellt, die Verschwinden ganz sicher nicht im Nirvana, nachdem die Frage beantwortet wurde. Das wird fein säuberlich personenbezogen gespeichert. Denn aus diesen Interessen können die Algorithmen wunderbar an dem Persönlichkeitsprofil weiter stricken und dieses immer weiter verfeinern. Logo.
Für ein paar hundert Euro sind einige hundert Twitter-Accounts anlegen. Die dann als Quelle aller möglichen Gerüchte und Lügen eingesetzt werden. Und anschliessend tausendfach, vielleicht millionenfach ge'liked' und weiter verbreitet werden. Was zigtausend andere gut finden, weiterleiten - kann ja nicht schlecht sein. Vor allem dann nicht, wenn es zuvor durch ähnliche Manipulationen schon eine gewisse Basis in meiner Grundhaltung erweckt hat und mich in dieser nur noch weiter bestärkt. Die Masche des politisch rechten Spektrums namens AfD, Identitäre Bewegung und so weiter.
Schlecky Silberstein geht aber nicht nur auf diese A-Sozialen Medien ein. Er nimmt sich auch die supertollsten und neuesten technischen Errungenschaften im Zusammenhang mit dem Internet unter die Lupe. Ich kann mir ein Zitat nicht verkneifen, auch wenn es länger ausfällt:"Am 23. Juni 2015 brachte Amazon mit »Echo« (die weitere Perfektionierung nennt sich jetzt »Alexa«; Anm. WS.) eine kleine Dose heraus, die mit sieben Mikrofonen ausgestattet als Audio-Assistent vermarktet wurde, der sich mit dem cloudbasierten »Alexa Voice Service« verbindet und auf Kommando im Internet sucht, Taxis bestellt oder Schuhe ordert. ... Eifrig lieferte Google mit »Google Home« ein ähnliches Produkt auf den Markt und zwang damit den ehemaligen Trendsetter Apple, auf den Trend mit seinem eigenen intelligenten Lautsprecher »HomePod« zu antworten. Zum Vergleich: Die Stasi musste noch mühsam und heimlich Tapeten verwanzen, Amazon hat es geschafft, dass seine Nutzer für die Verwanzung 179 € zahlen. Wobei der Vergleich natürlich hinkt. Niemand konnte im alten Ostberlin Pizza oder Waschmittel bei der Stasi ordern. ... Super Coup, Amazon."
Zu den klaren Aussagen zu Sinn und Zweck solcher Technikspielereien, nämlich möglichst viele Daten sammeln, um damit Geld zu verdienen, kommen auch viele wiederum belegte Feststellungen, wie solche Dauerberieselung vom Internet auf unser Gehirn wirkt. Weswegen wir andauernd auf das Display, den Monitor schauen, uns laufend von dem WhatsApp-Gedudel oder Twitter-Gezwitscher stören lassen und meinen unbedingt und auf der Stelle reagieren zu müssen. Die Seuche E-Mail wird ebenso durchleuchtet. Schlecky Silberstein gibt einige Ratschläge aus eigener Erfahrung, wie man dem elektronischen Hamsterrad entkommen kann - auf ganz einfache Weise.
Am Zitat ist schon erkennbar, dass das Buch nicht nur zum Nachdenken anregt. Sondern auch humorvoll geschrieben und sehr kurzweilig zu lesen ist.
Um die Macht von Google, Amazon, Facebook, WhatsApp (gehört ja seit 2014 Facebook und gibt die Daten munter an Facebook weiter), Twitter (ist noch eine eigenständige AG) nicht zur Allmacht werden zu lassen, vielleicht auch mal auf den Gedanken zu kommen, seine Kiddis vom Tablet/Smartphone weg zu holen und ihnen ein soziales Verhalten im Sinne von persönlichen Gesprächen beizubringen, ist die Lektüre mehr als absolut empfehlenswert - ein MUSS, was zu lesen schön und ganz schön erhellend ist.