Als Person, die sich bereits mehrfach mit der Geschichte von Ewa beschäftigt hat, war nicht mehr viel neues zu lesen. Viele Dopplungen mit der Doku und den bereits geführten Interviews. Das war mir jedoch klar. Ich kann das Buch empfehlen, wenn man sich mit der Person Ewa noch nicht intensiv auseinandergesetzt hat.
Schwesta Ewa
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Ich kannte Schwesta Ewa nicht, bevor ich zum Buch gegriffen habe. Ich wusste lediglich, dass sie Rapperin ist und in einem ewigen Hin und Her ins Gefängnis sollte. Aber ihr Buch wurde mir immer wieder vorgeschlagen und ich fand, dass sich die Lebensgeschichte dieser Frau doch sehr interessant anhörte.
Mir fiel ziemlich schnell auf, dass hier mit einem sehr kühlen, abgeklärten Schreibstil gearbeitet wurde. Das meiste, was beschrieben wird, ist sehr oberflächlich. Das Leben auf der Straße, sexueller Missbrauch in der Kindheit und schließlich der Entschluss, Prostituierte zu werden.
Ich muss sagen, das wichtigste wurde immer weg gelassen. Die Empfindungen.
Es geht so viel ums Rotlicht, aber wie hat Ewa sich gefühlt, als sie zum ersten Mal Sex gegen Geld hatte? Tatsächlich empfand ich das Buch sehr unreflektiert, was echt schade war. 100-200 Seiten mehr und man hätte einen viel besseren Einblick in die Seele dieser Frau haben können.
Sie tut tough und knallhart, wird aber gleichzeitig drogensüchtig, um mit ihrem Leben klar zu kommen. Schade, aber da wäre so viel mehr drin gewesen.
Der Weg zum Rap ging mir auch viel zu schnell. Wie war ihre erste Aufnahme, ihr erster Videodreh? Wie hat sie sich gefühlt? Mehr, als dass sie ihr erstes vIdeo im Puff gedreht haben, bekommt man nicht zu lesen. Aber sie hatte doch bis dahin gar keine Erfahrung mit dem Musikbusiness, wie war es also?
Leider hatte ich auch den Eindruck, die Autorin hat sich oft in Sinn- und Zeitfehler verstrickt. So sind sie und ihre Mutter in einer Szene im Frauenhaus und Ewa trifft Leute aus dem Kindergarten, dabei kommt sie erst ein Kapitel später in den Kindergarten.
Schade, dass der Verlag nicht mehr Wert drauf gelegt hat, dass Ewa etwas aus sich raus kommt. Für Fans ist das Buch sicher lesenswert – für jemanden, dem Schwesta Ewa fremd ist, nur bedingt.
Rotlicht. Rampenlicht. Knast. Das sind die ungewöhnlichen Koordinaten, die das Leben von Deutschlands berühmtester Ex-Nutte bestimmen. Eigentlich hatte Ewa Malanda den Absprung aus der Prostitution schon geschafft und sich als Rapperin eine vielbeachtete Karriere in der Musikindustrie aufgebaut. Doch mit der Prominenz endeten die Probleme nicht. Ewa rutschte in die Kriminalität ab, 2017 stand sie vor Gericht und muss nun für Jahre in den Knast.
Die Autorin:
Ewa Malanda, geboren 1984 in Koszalin, Polen, zog im Kindesalter nach Deutschland. Schon früh erlebte sie Rassismus und Ausgrenzung und kam als Jugendliche mit dem Rotlichtmilieu in Kontakt. Sie arbeitete jahrelang als Prostituierte, bis sie 2014 eine Rapkarriere startete. Als Schwesta Ewa gehört sie zu den erfolgreichsten weiblichen Rappern, die es in Deutschland je gab. 2017 wurde sie wegen Körperverletzung und Steuerhinterziehung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Meine Meinung:
Die Autorin ist sicher dem Ein oder Anderen durch diverse Talkshows und Auftritte bekannt. Mich interessiert ihre Geschichte sehr. Sie hat, so glaube ich, sehr viel erlebt ihn ihrem Leben und sicher auch viel Dreck schlucken müssen. Wie jemand dann noch so gerade stehen kann, den Lebensmut nicht verliert, hat mich sehr neugierig auf ihr Buch gemacht.
Ich habe angefangen zu lesen und auch gleich einen kleinen Dämpfer bekommen. Denn die erste Hälfte dreht sich um ihre Kindheit und Jugend. Und da ich eben schon einige Shows mit ihr gesehen habe und mir auch Interviews angesehen habe, kannte ich das meiste schon. Was ich sehr schade finde. Dann kam die zweite Hälfte des Buches, und die hat mich dann richtig gepackt. Sie erzählt über ihre Anfänge im Rotlicht und wie sie überhaupt dazu kam. Nennt uns einige Freier mit ihren besonderen Vorlieben und was sie alles erlebt hat. Diese Hälfte war sehr eindringlich und berührend teilweise. Ich hatte beim lesen immer das Gefühl „diese Frau kann nichts umhauen“. Viele wären wohl an den Erfahrungen und Erlebnissen zerbrochen, doch nicht sie.
Ich muss ehrlich sagen das ich bei dem Buch etwas zwiegespalten bin. Wer die Autorin kennt und ihre Geschichte schon mal gehört hat, könnte auch enttäuscht sein da vieles sich ähnelt. Doch die zweite Hälfte war dann wieder super interessant und aufschlussreich. Ich kann das Buch also durchaus empfehlen, möchte aber auf diesen Punkt hindeuten und warum meine Sterne so ausfallen. Den Preis finde ich dann doch etwas hoch, dafür das man vieles auch in Interviews erfahren kann. Eingeschränkte Empfehlung
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