Rezension zu "Bekenntnisse eines Redners" von Scott Berkun
„Die besten Redner wissen, warum sie Angst haben ... der einzige Unterschied zwischen den Profis und den Anfängern besteht darin, dass die Profis den Schmetterlingen beigebracht haben, in Formation zu fliegen.“ (Edward R. Murrow)
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Vor Publikum eine Rede zu halten steht an erster Stelle auf der Liste der Dinge, vor denen wir uns am meisten fürchten, belegt in The Book of Lists. Damit wird das öffentliche Reden noch vor Krankheiten, finanziellen Problemen, Einsamkeit oder gar dem Tod genannt.
Warum aber haben wir eigentlich so viele Ängste, wenn wir vor fremdem Menschen sprechen sollen?
Lampenfieber, Angst und Panikattaken kommen immer gerade dann zum Vorschein, wenn es ums öffentliche Reden geht. Sogar berühmte Persönlichkeiten wie etwa George Washington, Elvis Presley, Winston Curchill oder Barbara Streisand leiden unter diesen Ängsten. Thomas Jefferson sah sich aus diesem Grunde gezwungen, die Rede zur Lage der Nation von einer anderen Person verlesen zu lassen. Mit diesen negativen Emotionen stehen wir also nicht völlig alleine da, vielmehr scheinen sie zur Normalität zu gehören. Eine interessante Tatsache, die vielleicht schon dabei helfen kann, gelassener zu werden.
Dem Leser werden natürlich weitere Hinweise gegeben, wie eine Rede erfolgreich verlaufen kann und sich die Nervosität überwinden lässt. Zudem widmet sich ein Kapitel dem Umgang mit schwierigen Räumen, schließlich spielt auch die Lokalität eine entscheidende Rolle. Ebenso sollte der Redner bei seiner Vorbereitung an den jeweiligen Hörerkreis denken.
Jeder gute Vortrag besteht aus einer Kernbotschaft, die es zu vermitteln gilt. Ausschweifungen, irrelevantes Vokabular soll vermieden werden. Um dies zu erreichen, werden hilfreiche Tipps gegeben, leicht verständlich und nicht selten mit einer Prise Humor.
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Nach der Lektüre muss ich sagen, dass ich dankbar bin, dieses Werk entdeckt zu haben.
Scott Berkun, Dozent für kreatives Denken, Autor der New York Times und Washington Post, schuf einen Ratgeber zur Kunst des öffentlichen Vortrags, wie er besser nicht hätte sein können. Zahlreiche Informationen zu Elementen einer gelungenen Rede sowie praktische Tipps in Kombination mit Anekdoten seiner Karriere als Redner machen sein Buch zu einer unverzichtbaren Sammlung hilfreicher Ratschläge, die sich niemand entgehen lassen sollte, der selbst vor Publikum auftreten und seine Zuhörer mitreißen möchte. Besonders gewinnbringend sind die Ratschläge bzgl. guten Unterrichts sowie die beschriebenen Reaktionsmöglichkeiten für Situationen, in denen etwas aus dem Ruder läuft.
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Fazit: Auf einfache, verständliche Weise berichtet Scott Berkun von seinen Erfahrungen und lässt die Leser an der Kunst, gehört zu werden teilhaben. Sehr zu empfehlen!