Die dreijährige Sal wird von einem Handwerker entführt, den sie von nun an "Daddy" nennt. Er behandelt sie wie eine Erwachsene und nimmt ihr somit ein Stück ihrer Kindheit. Er beeinflusst auch das Wesen, dass Sal nach und nach entwickelt. Das ist erst der Anfang einer Reise, auf der Sal vielen Menchen begegnet. Die Menschen teilen Sal Erfahrungen aus ihrem Leben mit, oder aber Sal hängt ihren eigenen Gedanken nach.
Für die Anschauung der Welt aus Kinderaugen ist dieses Buch nicht naiv genug. Es ist einfach viel zu durchdacht für die Gedanken eines 3-jährigen Kindes. Mir ist einfach nicht klar geworden, was die Absicht des Autors war. Was will er seinen Lesern mitteilen? Außerdem fand ich es schwer der Handlung zu folgen. Es gab teilweise große Sprünge, bei denen man nicht mehr wusste was passiert war.
Der Roman regt definitiv zum Nachdenken an, aber um richtige Schlüsse daraus zu ziehen, fehlt ihm irgendwie was. Es war mir einfach nicht möglich richtig in die Geschichte einzusteigen, auch zu Sal konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen.
Scott Bradfield
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Scott Bradfield
Die Leute, die sie vorübergehen sahen
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Was läuft schief mit Amerika
Unzweifelhaft der Beste
Neue Rezensionen zu Scott Bradfield
Sal wird im Alter von drei Jahren aus ihrem Elternhaus entführt. Schnell wird ihr Entführer zu ihrem "Daddy", der die Welt etwas anders sieht als die meisten seiner Zeitgenossen. Sal ist nicht unglücklich bei ihm. Dann aber verlässt er sie doch und Sal schlägt sich allein durch ihr junges Leben. Sie übernachtet in Waschsalons oder unter freiem Himmel, sie lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und kämpft sich durch die Wüste. Sie lernt einen altjungen Mann kennen und wird zum Ziel vieler Menschen, die sie verehren. Zu guter Letzt schließt sich der Kreis, aber ist Sal jetzt glücklich? Das Buch ist in einem ungewöhnlichen Stil geschrieben. Der Leser erlebt die Geschichte aus Sicht Sals, des "kleinen Mädchens". Es ist nicht immer ganz klar, was mit diesem Mädchen geschieht, in wieweit die erwachsenen Personen das Kind missbrauchen oder eben nicht. Ganz und gar unglaubwürdig sind die Gedankengänge dieses Kleinkindes, das hat es mir schwer gemacht, diese Geschichte ernst zu nehmen. Ein Kind in diesem Alter kann sich wohl schwerlich allein durchschlagen und dabei auch noch die Intentionen der Erwachsenen so genau erkennen. Ein sicher gutgemeintes Buch, das aber oft über die Grenzen der Realität hinausschießt und es dem Leser dadurch schwer macht, sich mit Sal zu identifizieren.
Philipp ist acht und reist mit seiner Mutter durch Amerika. Sie sammelt von ihren Liebhabern die Kreditkarten, klaut, betrügt und zieht so mit ihrem Sohn durch das Land. Nachdem sie Pedro trifft, wird sie sesshaft, doch Philipp gefällt dies nicht und so bringt er Perdo um, nachdem ihm dies eine innere Stimme befahl. Seine Mutter flieht mit ihm und mietet sich ein Haus um ihm eine Schulzeit und eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.
Er freundet sich mit Rodney und Beatrice an, zieht um die Häuser kifft, trinkt Alkohol und räumt die Häuser leer. Doch all dies kann die Leere in seinem Kopf nicht befriedigen.
"Scheiß auf die Liebe, Mann, sagte Rodney später im BUrger King. Scheiß auf die Familie. Scheiß auf Leute und Sachen. Ich will was Echtes, Mann. Ich will Bargeld, ich will Sex. Gib mir das Echte und spar Dir das Gelaber. Mir kommts zu den Ohren raus, das ganze Gelaber, Philipp. Ich habs satt in Ethels lausigem Haus zu verschimmeln. Es wird Zeit, dass ich anfange, mein eigenes Leben zu leben. Eins kann ich Dir sagen, Junge. Leben, das ist etwas, was man tut. Das , was man hat, das ist nur Gelaber."
Scott Bradfield hat eine magische, sogartige Art seine Geschichte zu erzählen. Philipps Gedankenwelt entspricht überhaupt nicht eines Achtjährigen, auch die Aussenwelt reagiert überhaupt nicht auf ihn, als wäre er ein Kind. Rodney und Beatrice beide 12 sind ihm gedanklich weit hinterher, aber auch sie sind erwachsener als ihr Alter. Die Dialoge der drei entwickeln eine düstere Atmosphäre, in denen der Horror lauert.
"Du bist ein Mann, Philipp. Deine Welt, das sind Waffen, Theorien, Verträge. Das ist die Technik. Deine Mam, das ist die Erde. Die Wälder. Deine Mam, die ist der Regen und der Wind. Deine Mam ist die Natur. Deine Mamm ist das, was die Worte der Männer zerstören. Deine Mam ist das, was die Worte der Männer zerstören. Deine Mam ist der Überfluss, und Männer sind kalt und hungrig. Deine Mam ist Leben, und Männer sind nicht einmal der Tod, sie sind einfach nichts. Sie sind einfach nur das kalte graue Nichts, das der Tod immer behauptet zu sein. "
Nachdem sein Vater noch ins Spiel kommt, eskaliert die Situation.
Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück, einerseits, fasziniert die geschliffene Sprache, andrereseits kann man die Diskrepanz zwischen dem Achtjährigen Kind was nicht wie Kind reagiert, seinen Gedanken, seinem Tun, nicht abschalten, so dass beim Lesen immer eine Art Irritation zurückbleibt.
Ist dies eine Art Allegorie zur Mutter Erde, Gesellschaftskritik, Kritik am American Way of Life?
So ganz bin ich aus dem Buch nicht schlau geworden, es zieht einen beim Lesen jedenfalls in den Bann, deswegen nur unentschiedene 3 Sterne.
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