Rezension zu "Die Sprache des Windes" von Scott Huler
Northumberland Square: Schnur der Fahnenstange flattert, schlägt aber nicht gegen den Mast … Scott Huler auf den Spuren Beauforts. Die Windscala steht im Mittelpunkt des Buches. Huler verfolgt ihre Geschichte mit großer Leidenschaft. Er hat ein gelehrsames Buch nicht nur über die Beaufort-Scale geschrieben. Nein, die Ausflüge in die Wissenschaftsgeschichte sind ebenso lesenswert. … Eine kalte Luftmasse rückt auf eine warme vor und die Turbulenzen an deren Grenze verursachen Stürme. Diese Theorie entwickelte erstmals der norwegische Meteorologe Vilhelm Bjerknes während des ersten Weltkrieges (!). So lag es nahe, dass er die unbeständigen Grenzen dieser Luftmassen als „Fronten“ bezeichnete. … Immer wieder stellt er die deutliche, sämtliches Überflüssiges weglassende Sprache der Beaufort Skala (sie kommt mit 110 Wörtern aus) in den Vordergrund. Er zeigt auch auf, welche Bedeutung die Standardisierung für die Entwicklung u.a. auch für die Naturwissenschaften hatte. Das Buch bringt viel Lesevergnügen und, wenigstens für mich, viel Wissenszuwachs!