Scott Turow ist Schriftsteller und Anwalt. Er ist der Autor von sieben Bestsellern: „Aus Mangel an Beweisen“ (1987), „Die Bürde der Wahrheit“ (1990), „So wahr mir Geld helfe“ (1993), „Das Gesetz der Väter“ (1996), „Die Gierigen und die Gerechten“ (1999), „Das Gift der Gewissheit“ (2002) und „Der Befehl“ (2005). Eine Novelle, „Befangen“, wurde im New York Times Magazine als Serie veröffentlicht und im November 2006 als Taschenbuch von Picador herausgebracht. Zu seinen Sachbüchern zählen „One L“ (1977) über seine Erfahrungen als Student der Rechtswissenschaften und „Ultimate Punishment“ (2003), eine Betrachtung der Todesstrafe. Er steuert häufig Essays und Editorials für Zeitschriften wie The New York Times, Washington Post, Vanity Fair, The New Yorker, Playboy und The Atlantic bei. Seine Bücher haben eine Anzahl an literarischen Preisen und Auszeichnungen gewonnen, unter anderem erhielt er 1999 die Auszeichnung „Best Work of Fiction“ des Time Magazine für „Die Gierigen und die Gerechten“, 2003 den Heartland Prize für „Das Gift der Gewissheit“ und 2004 den Robert F. Kennedy Buchpreis für „Ultimate Punishment“. Seine Bücher wurden in mehr als 25 Sprachen übersetzt und weltweit über 25 Millionen mal verkauft. Ein Roman wurde als abendfüllender Spielfilm verfilmt und zwei zu Miniserien im Fernsehen verarbeitet.
Er arbeitet weiterhin als Anwalt. Seit 1986 ist er ein Partner im Chicagoer Büro von Sonnenschein, Nath & Rosenthal, einer bundesweit tätigen Anwaltskanzlei in den USA. Er hat sich auf die Verteidigung bei Wirtschaftskriminalität spezialisiert, widmet aber auch einen nennenswerten Anteil seiner Zeit wohltätigen Einsätzen. In einem davon gelang ihm die Freilassung eines Gefangenen, der seit zwölf Jahren (fünf davon in der Todeszelle) für einen Mord im Gefängnis saß, den er nicht begangen hatte.
Scott Turow wurde 1949 in Chicago geboren. 1970 erhielt er seinen sehr guten Abschluß vom Amherst College. Im gleichen Jahr bekam er ein Stipendium der Edith Mirrielees Fellowship für das Zentrum für Kreatives Schreiben der Stanford Universität, welches er bis 1972 als Student besuchte. Danach lehrte er dort selbst als Dozent kreatives Schreiben bis 1975, als er in die juristische Fakultät der Harvard Universität eintrat, deren Abschluß er 1978 erhielt. Nun arbeitete er zuerst bis 1986 als Hilfsstaatsanwalt in Chicago. Während dieser Zeit war er auch Berater der Regierung in einigen Korruptionsprozessen, in die die Justiz von Illinois verwickelt war.
Er hat sich ebenfalls in einigen wohltätigen Organisationen engagiert, unter anderem zur Förderung von Lese- und Schreibfähigkeit, Erziehung und Bürgerrechten. Von 1997 bis 1998 war er der Präsident der Authors Guild (die US-amerikanische Vereinigung professioneller Autoren), deren Vorstand er auch weiterhin angehört. Zudem ist er Treuhänder des Amherst College und spielt bei den Rock Bottom Remainders, einer Musikgruppe von Bestsellerautoren, die Gelder zur Förderung von Lese- und Schreibfähigkeit sammeln.
Scott Turow ist oder war Mitglied einiger öffentlicher Körperschaften. 1997 und 1998 war er Mitglied der Ernennungskommission des US-Senats für Bundesrichter in Nord-Illinois. Von 2000 bis 2002 war er Mitglied des „Merit Board“ der Polizei von Illinois, in dem Personalangelegenheiten wie Einstellung, Beförderung und disziplinarische Maßnahmen entschieden werden. Außerdem wurde er im März 2000 vom Gouverneur von Illinois als eins der vierzehn Mitglieder für die Kommission nominiert, die eine Reform der Todesstrafe prüfen sollte. Von 2002 bis 2004 leitete er die Berufungskommission des Staates Illinois, und aktuell ist er Mitglied der Ethikkommission dieses Staates.
Er hat drei erwachsene Kinder und lebt außerhalb von Chicago.