Rezension zu "Unser Freund Valentin" von Sean Taylor
Nett, könnte mensch denken, sobald dieses Buch zugeschlagen wird: Am Ende haben die Kinder was gefunden, wie sie nett mit dem Elefanten Valentin spielen können. Und er wird in seinen Eigenheiten angenommen. Alles so, wie sie sind. Ist das so?
Aber mich stört an diesem Buch ganz massiv das „Othering“, das Betonen, wie sehr der Elefant doch anders ist, schon, weil er ein Elefant ist und die Kinder halt Kinder. Aber noch viel mehr särt mich, dass echte Inklusion gar nicht stattfindet. Anstatt, dass Möglichkeiten aufgezeigt würden, wie die Kinder mit Valentin IM Kindergarten spielen können – und mir würden einige einfallen – wird gezeigt, was alles NICHT klappt. Schon klar, der Elefant kann zwar nichts dafür, dass er das Lieblingsspielgerät kaputt gemacht hat, aber er war es halt trotzdem. Wird wenigstens kurz mal dem Elefanten die Führung überlassen.
Letztendlich verharrt es auf dieser Ebene, die ganz am Anfang nahegelegt wird.
„Er sah nicht gerade aus, wie wenn er in die Spielgruppe gehören würde. Er sah eher aus, als gehöre er in den Dschungel.“
Ähm, irgendwie rollt es sich mir da die Fußnägel gegen Rassismus hoch.
Und was kommt am Ende raus: Einer, der aussieht, als ob er aus dem Dschungel käme, der kann auch nur Dschungelsachen machen.
Die Bilder sind ganz nett und haben auch BPoC als Kinder. Daher 2 von 5 Sternen.