Das Buch "Auschwitz-Häftling Nr. 2" von Sebastian Christ ist sehr informativ zu lesen und erschütternd.
Ich bin immer froh, dass solche Bücher noch immer oder gerade immer noch geschrieben werden, dass es Menschen gibt, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, recherchieren und Daten und Fakten zusammentragen.
In diesem Buch wird man rund um das Leben des deutschen "Berufsverbrechers" Otto Küsel informiert, der im Mai 1940 als Häftling Nr. 2 nach Auschwitz kam. Es war geplant, dass er Kapo werden sollte, also andere Häftlinge brutal zur Arbeit zwingen sollte. Er aber schafft es, zahlreiche Polen vor dem sicheren Tod zu bewahren. 1942 gelang ihm die Flucht, sie ging in die Geschichte ein, war spektakulär und ist im Buch beschrieben. Danach versteckte er sich und lebte im Untergrund, allerdings wurde er erneut verhaftet und überlebte aber anschließende Folter und den Todesmarsch.
Was nach dem Krieg passierte, ich möchte es hier nicht nennen, lest selbst - in Polen ist dieser Mann ein Held, hier bei uns wohl den wenigsten bekannt. gut dass Christ recherchiert hat, 2 Jahrzehnte übrigens - und Küsels Spuren verfolgt hat.
Das Buch ist erschütternd zu lesen, wahrlich keine leichte Lektüre, aber eine, die lesenswert ist, eine gegen das Vergessen. Perfekt recherchiert und extrem gut geschrieben liest sich der Text durchweg sehr gut. Die Gliederung ist so gewählt, dass man sich schrittweise in die Thematik einlesen kann.
Das Buch noch untermalend und zusätzlich erklärend gibt es Pläne des Lagers Auschwitz, Anmerkungen und Literaturquellen und vorn im Buch drei Häftlingsfotos von Otto Küsel.