"Die Therapie" war mein erstes Buch von Sebastian Fitzek. Ich erstand es aus einer Laune heraus, fand es in einer Remittendenkiste. Letzte Woche bekam ich es dann zwischen dir Finger, hatte Zeit, und begann zu lesen. Das Buch handelt vom Star-Psychiater Viktor Larenz, dessen 12jährige Tochter Josy seit nunmehr vier Jahren spurlos verschwunden ist. Erholt hat er sich von diesem Verlust nie. Aus diesem Grund hört er auf zu praktizieren und zieht sich auf die Insel Parkum in ein einsames Ferienhaus zurück. Dort wird er von der Schriftstellerin Anna Spiegel um therapeutische Hilfe gebeten - doch wer will nun wesen Hilfe? Ich muß sagen, dass mich das Buch von Anfang an gefesselt hat. Die Verschiebung der Perspektiven gelingt hier hervorragend, und zumindest bei mir hat es eine Weile gedauert, zu erkennen, was Wahn und was Realität ist. Die Story des nach Ruhe suchenden Star-Psychiaters, der Stück für Stück aus der realen Welt gerissen wird und um das Schicksal seiner Tochter bangt, wird hier sehr gut eingefangen und gut vermittelt. Spannung zieht die Geschichte hauptsächlich aus der Frage: Wo hört die Realität auf, und wo beginnen Hirngespinste? Das Ende ist unter dem Strich unerwartet, aber trotzdem ein wenig vorhersehbar - was aber den Lesespaß zu keiner Zeit geschmälert hat. Die Charaktere werden sehr intensiv gezeichnet, die Handlung ist dicht - obwohl sich der ganze Roman im Grunde nur an zwei Schauplätzen stattfindet. Zudem treibt die kurzweilige Entwicklung der Story den Leser stetig zum Weiterlesen an - was bei mir dazu führte, dass ich dieses Buch innerhalb eines Nachmittages verschlungen hatte. Alles in allem ein Buch, welches sicherlich vor allem jenen Lesern zu empfehlen ist, die Spannung mögen und die auf psychologische Komponente stehen. Wer zwingend massig Blutvergießen braucht, wird hier nicht fündig.