Rezension zu Passagier 23 von Sebastian Fitzek
Begann spannend, ließ dann aber stark nach...
von WildRose
Rezension
WildRosevor 7 Jahren
"Passagier 23" war quasi meine zweite Chance für Sebastian Fitzek, nachdem mir "Der Seelenbrecher" wirklich nicht gut gefallen hatte und ich lange Zeit Bücher des Autors gemieden hatte.
Von "Passagier 23" war ich anfangs noch recht angetan. Das Buch begann gleich sehr temporeich und feselnd, ließ sich flüssig lesen und die Idee, das Thema "Auf Kreuzfahrten Verschwundene" aufzugreifen, schien mir durchaus originell.
Leider ließ meine Begeisterung für das Buch jedoch nach, je weiter ich kam. Zunächst einmal störte mich teils die Sprache. Ich habe wirklich nichts gegen ein Buch, in dem auch Schimpfwörter und Fäkalausdrücke vorkommen und in denen ein eher derber Umgangston der Charaktere miteinander herrscht - aber dann muss es sich auch echt und authentisch anfühlen, was es hier einfach nicht tat. Es wirkte vielmehr so, als wolle Fitzek bewusst provozieren und in dieser Häufigkeit kam es mir doch übertrieben vor.
Es traten in dem Buch zudem sehr viele verschiedene Charaktere auf. Vielleicht hat Fitzek sich hier schlicht übernommen. Denn die meisten Charaktere blieben leider eher eindimensional und farblos. Man hatte einfach nie das Gefühl, es mit echten, fühlenden Menschen zu tun zu haben, sondern vielmehr mit Schablonen. All ihre Geschichten zu erzählen und dabei jedem eine eigene Stimme zu verleihen hat Fitzek leider nicht geschafft. Hier wäre weniger meiner Ansicht nach mehr gewesen.
Neben der Sprache hatte ich tatsächlich auch ein Problem mit der geschilderten Brutalität, obwohl ich eigentlich nichts gegen Krimis und Thriller habe, in denen es recht blutrünstig oder grausam zugeht. Aber es kommt immer auf die Umsetzung an und bei "Passagier 23" hatte ich auch in der Hinsicht eher das Gefühl, der Autor will absichtlich möglichst schockierende Beschreibungen liefern.
Die Idee für die Geschichte an sich finde ich nach wie vor gut. Das Buch las sich meist auch sehr spannend und flüssig! Aber letztlich wurde viel zu viel in das Buch hineingepackt. Das zeigte sich für mich insbesondere durch die ewig lange Aufklärung der Geschehnisse. Diese zog sich gefühlt über die letzten 100 Seiten hin und irgendwann wollte man es nur noch hinter sich haben. Ich empfand die Auflösung auch als recht verworren und teils unbefriedigend. Manches wirkte schon arg konstruiert.
"Passagier 23" war für mich eine deutlich spannendere Lektüre als "Der Seelenbrecher" - dennoch werde ich wohl kein Fitzek-Fan mehr.
Von "Passagier 23" war ich anfangs noch recht angetan. Das Buch begann gleich sehr temporeich und feselnd, ließ sich flüssig lesen und die Idee, das Thema "Auf Kreuzfahrten Verschwundene" aufzugreifen, schien mir durchaus originell.
Leider ließ meine Begeisterung für das Buch jedoch nach, je weiter ich kam. Zunächst einmal störte mich teils die Sprache. Ich habe wirklich nichts gegen ein Buch, in dem auch Schimpfwörter und Fäkalausdrücke vorkommen und in denen ein eher derber Umgangston der Charaktere miteinander herrscht - aber dann muss es sich auch echt und authentisch anfühlen, was es hier einfach nicht tat. Es wirkte vielmehr so, als wolle Fitzek bewusst provozieren und in dieser Häufigkeit kam es mir doch übertrieben vor.
Es traten in dem Buch zudem sehr viele verschiedene Charaktere auf. Vielleicht hat Fitzek sich hier schlicht übernommen. Denn die meisten Charaktere blieben leider eher eindimensional und farblos. Man hatte einfach nie das Gefühl, es mit echten, fühlenden Menschen zu tun zu haben, sondern vielmehr mit Schablonen. All ihre Geschichten zu erzählen und dabei jedem eine eigene Stimme zu verleihen hat Fitzek leider nicht geschafft. Hier wäre weniger meiner Ansicht nach mehr gewesen.
Neben der Sprache hatte ich tatsächlich auch ein Problem mit der geschilderten Brutalität, obwohl ich eigentlich nichts gegen Krimis und Thriller habe, in denen es recht blutrünstig oder grausam zugeht. Aber es kommt immer auf die Umsetzung an und bei "Passagier 23" hatte ich auch in der Hinsicht eher das Gefühl, der Autor will absichtlich möglichst schockierende Beschreibungen liefern.
Die Idee für die Geschichte an sich finde ich nach wie vor gut. Das Buch las sich meist auch sehr spannend und flüssig! Aber letztlich wurde viel zu viel in das Buch hineingepackt. Das zeigte sich für mich insbesondere durch die ewig lange Aufklärung der Geschehnisse. Diese zog sich gefühlt über die letzten 100 Seiten hin und irgendwann wollte man es nur noch hinter sich haben. Ich empfand die Auflösung auch als recht verworren und teils unbefriedigend. Manches wirkte schon arg konstruiert.
"Passagier 23" war für mich eine deutlich spannendere Lektüre als "Der Seelenbrecher" - dennoch werde ich wohl kein Fitzek-Fan mehr.