Cover des Buches Splitter (ISBN: 9783426198476)
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Rezension zu Splitter von Sebastian Fitzek

Es wird dich nicht mehr loslassen

von MaryReeni vor 11 Jahren

Rezension

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MaryReenivor 11 Jahren

Zum Inalt des Buches:

Marc Lucas, ein Jurist, der als Streetworker mit Problemkindern arbeitet, verlor sechs WOchen zuvor bei einem von ihm verschuldeten Autounfall seine im 6. Monat schwangere Frau und das Kind. 6 Wochen nach dem Unfall entdeckt er im "Spiegel" eine Annonce einer psychatrischen Klinik, die für das Memory-Experiment Probanden sucht. Erinnerungen, die man vergessen will, sollen aus dem Gedächtnis gelöscht werden. Er meldet sich auf diese Annonce, überlegt es sich aber anders und will nicht mehr an dem Experiment teilnehmen, lässt sich aber vom Klinikleiter breitschlagen, die Voruntersuchungen durchführen zu lassen.

Anschließend kehjrt er nach Hause zurück, doch sein Schlüssel passt nicht mehr und auch sein Name steht nicht mehr am Klingelschild, sondern "Senner", der Mädchenname seiner verstorbenen Frau Sandra. Es klingelt Sturm und klopft an die Tür, bis diese geöffnet wird. Und vor ihm steht seine schwangere Frau, die doch angeblich bei dem Unfall ums Leben gekommen ist. Sie allerdings sagt, sie könne sich nicht an ihn erinnern, kenne ihn nicht udn lässt sich nicht von ihm überzeugen. Doch nicht nur das: Als Marc sich seine Medikamente holen will, die er wegen eines bei dem Unfall zugezogenen Splitters im Nackien einnehmen muss, sind seine Kreditkarten gesperrt, auch seine SIM-Karte wurde ausgetauscht/gelöscht und an seinem Büro trifft er auf einen Mann, der sagt, er kenne ihn nicht und es handle sich um sein Büro, nicht um das von Marc.

Marc begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und zur Bleibtreuklinik, doch diese ist wie vom Erdboden verschwunden, er befindet sich dort nur eine Baugrube. Er trifft auf Emma Ludwig, die am Memory-Experiment teilnahm und glaubt, sie und Marc seien nun in Gefahr. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und gehen der Frage nach, ob Marc nun den Verstand verliert oder ob seine Frau Sandre und mit ihr der ungeborene Sohn vielleicht doch noch am Leben sind ...

Meine Meinung zum Buch:

Mich hat das Schicksal von Marc Lucas unheimlich berührt. Das ist der erste Psychothriller, bei dem ungefähr jedes Mal, wenn der Name "Sandra" oder das Wort "schwanger" oder "Baby" aufgetaucht sind, die Tränen bei mir hochgekommen sind. Mich hat dieses Buch sehr nachdenklich gemacht und ich musste andauernd darüber nachdenken, wie es wäre, wenn ich es wäre, wenn ich den Menschen, den ich liebe auf dem Gewissen hätte oder wenn mich dieser Mensch plötzlih nicht mehr erkennen würde, sich nicht mehr an uns und unsere gemeinsame Zeit erinnern könnte oder wenn ich mich nicht mehr an die Hauptfigur in meinem Leben erinnern könnte. Das hat mich beim Lesen total fertig gemacht!

Und natürlich ist auch dieser Fitzek-Thriller wieder unglaublich spannend geschrieben und bei der angewandten Verwirrtaktik habe ich mich in ebenso viele "Verschwörungstheorien" verstrickt wie Emma. Aber gegen Mitte des Buches, mit gewissen Informationen, die man beim Lesen erhält, bin ich zumindest einem Teil der Wahrheit auf die Schliche gekommen und die ist so dramatisch, das es mich nur noch viel trauriger gemacht hat. Ich hatte, was den aus der Geschlossenen entlassenen Bruder Benny und die Vorgeschichte der ersten Schwangerschaft von Sandra betrifft, schon anfangs einen ganz starken Verdacht, der sich im Nachhinein, ich kleine Spürnase, bestätigt hat, wobei dieser Teil der Geschichte so traurig ist, dass es mir lieber gewesen wäre, mit meinen Verdächtigungen auf die Nase zu fliegen.

Ich habe das Buch in ca. 6 Stunden ausgelesen, es am Stück weggelesen, bis 5.36 morgens, weil ich unbedingt das Ende erfahren musste, "Splitter" ist einfach zu spannend geschrieben, um es lange aus der Hand zu legen. Aber am Ende muss ich, weil das Schicksal der Figuren und das Ende der tragischen Geschichte so unendlich traurig finde, mich an die Worte von Professor Haberland erinnern: "Haben Sie jemals eine Geschichte gehört und sich danach gewünscht, Sie hätten das Ende nie erfahren? Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt."

Ja, ein kleiner Teil von mir wünscht sich, das Ende der Geschichte nie erfahren zu haben, bzw. die Geschichte aus der Erinnerung zu löschen, ganz einfach aus dem Grund, weil mich die Geschichte und das Ende emotional so mitgenommen haben wie noch kein anderes. Nach Ende des Buches lag ich noch eine Stunde wach und hab mir den Kopf darüber zermartet, wie traurig und tragisch das alles ist und wie es mir in dieser Situation wohl ergangen wöre, wie ich handeln würde.

Gleichwohl ist "Splitter" fesselnd, man will es einfach nicht aus der Hand legen und unbedingt das Ende erfahren, aber es ist wohl, meiner Meinung nach, auch der traurigste Fitzek-Thriller (der bis "Splitter" erschienenen) und dann vielleicht nicht unbeding empfehlenswert für diejenigen, die sowas nicht mögen oder "nah am Wasser gebaut" sind und sich von solchen Schicksalen selber sehr stark berühren lassen.

Ich kann nur noch einmal Haberland zitieren: "Haben Sie jemals eine Geschichte gehört und sich danach gewünscht, Sie hätten das Ende nie erfahren? Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt."

Fazit:

Auch ein Jahr, nachdem ich diesen Psychothriller gelesen habe, kann ich mich noch sehr genau an den Inhalt erinnern und bin immer noch sehr erschüttert. Dieses Buch war der Grund, warum ich ein Jahr lang keinen weiteren Fitzek gelesen habe, bis vor kurzem wollte ich nie wieder eines seiner Bücher lesen, weil mich "Splitter" so fertig gemacht hat und mich immer noch nicht kalt lässt. Das allein zeigt meiner Meinung nach, dass dieser Psychothriller herausragend und etwas Besonderes ist. Sagt aber nicht, ich hätte euch nicht gewarnt ... ;-)

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