Rezension zu "Dandy in der Unterwelt" von Sebastian Horsley
Als ich dieses Buch gelesen habe, dachte ich mir zuerst: Wow! Wie kann man nur so dekadent sein? Ich glaube fest daran, dass die Kindheit den Menschen ganz besonders prägt- und sehe das hier einmal mehr bestätigt. Horsley wächst in einer zerrütteten Familie auf, die Mutter versuchte, ihn durch eine Überdosis Alkohol abzutreiben, der Vater ist krank und cholerisch. Horsley erfährt keine Liebe, dafür mangelt es ihm jedoch nie an Geld. Später berauscht er sich mit Alkohol, Sex, Drogen und tritt dem Dandyismus bei. Er lebt in seiner Kunst und Selbstdarstellung. Er scheut dafür auch nicht davor zurück, sich auf den Philippinen ans Kreuz nageln zu lassen. Tabus kennt er keine bis wenige. Von Horsleys Charakter muss sich jeder selbst ein Bild machen. Wer ihn nicht liebt, der hasst ihn; und andersrum, denn er ist faszinierend und abstoßend zugleich. Fakt ist jedoch: er ist zu früh gestorben und das ist schade, wenn gleich ihm selbst das Leben wohl nicht viel bedeutet hat. Das Buch jedenfalls ist absolut lesenswert, jedoch nichts für ganz schwache Gemüter, denn es kennt, wie gesagt, keine Tabus und scheut nicht davor zurück, sie zu brechen. Ein Punkt Abzug bei der Bewertung, weil mich manche Dinge zu sehr angewidert haben.