Als den jungen Hugo Navratil die traurige Nachricht vom Tod seines Onkel Beppo ereilt, zögert er nicht und setzt sich in den nächsten Flug, zurück in die österreichische Provinz. Viele Erinnerungen tauchen auf, Erinnerungen an die eigene Kindheit, an viel Natur und zahlreiche gemeinsame Erlebnisse, wie das fatale Zusammentreffen mit einem Wildschwein im Wald. Aber Hugo spürt auch die Distanz, die sich seit seinem Weggang aus dem kleinen Dorf im Burgenland zwischen ihm und Onkel Beppo entstanden ist. Die Zeit ist schneller verronnen, als das Bedürfnis eines Wiedersehens wachsen konnte. Zudem ist eine Rückkehr verbunden mit dem Wiedersehen mit seinen Eltern und Frieda, seiner Schwester. Kurz darauf wird Hugos Mutter mit einer Schußverletzung ins Krankenhaus eingeliefert. Und wer sind die beiden extravaganten Frauen auf der Beerdigung und warum tauchen sie überall dort auf, wo er sich herumtreibt? Und wie soll er den Wildschweinkopf, sein Erbe, ins ferne Berlin transportieren?
Sebastian Janatas Debüt steckt voller Heimatliebe und starken Frauenbildern, voller Nostalgie und dem Zwiespalt, wenn man merkt, dass man die Nostalgie nur kurzzeitig aushalten kann, aber dennoch an unsichtbaren Banden baumelt. Eine skurrile Szene folgt auf die nächste und der Hugo ist ein herzerfrischend ulkiger Typ, den man auf seinem Trip zurück in die Vergangenheit gerne begleiten mag.
Sehr unterhaltsam und spannend geschrieben. Gerne wieder einmal.