Cover des Buches Und Gott sprach: Es werde Jonas (ISBN: 9783958244603)
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Rezension zu Und Gott sprach: Es werde Jonas von Sebastian Niedlich

Sein Wille geschehe

von Larischen vor 8 Jahren

Rezension

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Larischenvor 8 Jahren

Jonas ist Schriftsteller und lebt mit seiner Freundin Lena zusammen. Klingt erst mal idyllisch, doch in der Realität sieht das alles schon ganz anders aus.

Während Jonas unter einem Pseudonym relativ erfolgreich Kitschromane veröffentlicht, bleibt seine ernsthafte Literatur weitgehend ungelesen. Und mit seiner Freundin Lena läuft es auch alles andere als rosig, deren Vorstellung eines guten Freundes und dem was Jonas so tut verhalten sich nämlich ziemlich gegensätzlich. Es läuft also alles andere als rund. Und dann mischt sich auch noch Gott ein und macht ihn zum neuen Messias. Klingt erst mal ganz cool, aber Jonas hat überhaupt keine Lust auf seine neue Aufgabe. So eine Wiederauferstehung bleibt jedoch nicht lange unentdeckt und bald wird der neue Messias belagert von einer Horde Journalisten, Ärzten und fanatischen Gläubigen, die ihn entweder hassen oder vergöttern.

Und Gott? Naja, der schaut sich das ganze Treiben an und kommentiert fleißig, was seine Schöpfung da nun gerade so anstellt.


„Und Gott sprach: Es werde Jonas“ von Sebastian Niedlich ist ein Roman, der vor rabenschwarzem Humor nur so trieft. Ich hab mich direkt beim Einstieg gekugelt vor Lachen und war begeistert von Gott und und seinem neuen Messias.

Gerade Jonas, der nicht unbedingt durch übermäßiges Engagement glänzt, war mir sehr nah und sympathisch. Prokrastinieren zählt auch zu meinen größten Hobbys und ich kann mich so recht gut mit ihm identifizieren. Und auch Gott fand ich mit seiner direkten Art sehr erfrischend. Allerdings wurde mir Gott irgendwann etwas, naja, zu stolz auf seinen Gebrauch von Schimpfwörtern. Er hätte mich wirklich nicht regelmäßig daran erinnern müssen, dass er kein Fan von blumigen Umschreibungen ist.

Auch die anderen Charaktere waren leicht überzeichnet und unglaublich unterhaltsam. Am besten gefallen hat mir der Bodyguard Dmitri, für mich der eigentlich Held des Romans ;).


Sebastian Niedlich vereint in dem Roman eine skurrile Geschichte mit Kritik an Kirche, Medien sowie Gesellschaft. Mir haben besonders die kritischen Abschnitte sehr gut gefallen. Leider wurde für mich ab und zu der Schwerpunkt zu stark auf die Erzählung selbst gelegt. Einige Details hätte ich da echt nicht gebraucht und lieber mehr inhaltliche Diskussionen gelesen. Denn Jonas' Ansichten zum Thema Kirche und seine Botschaft als neuer Messias fand ich wirklich sehr gut.


Der Schreibstil ist sehr eingängig und ich bin geradezu durch das Buch geflogen. Ich musste auch wirklich an mehreren Stellen laut lachen. Und es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ich anfange laut aus dem Buch vorzulesen. Das habe ich hier, nicht unbedingt zur Freude meines Freundes, mehrfach getan.


Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Dennoch muss ich, aufgrund der oben genannten Kritikpunkte, einen Stern abziehen. Ich würde das Buch dennoch jedem empfehlen, der sich kritisch und humorvoll mit Glauben auseinander setzen kann. Die ganz Bibeltreuen unter uns werden aber wohl ein Problem mit der Darstellung von Gott und der Religion haben und sollten wohl lieber die Finger von diesem Buch lassen.

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