Rezension zu "Da wo sonst das Gehirn ist" von Sebastian Stuertz
Die Zusammenfassung klingt schrill, jugendlich, witzig und wild? Genauso war auch das Buch - eine wunderbar verrückte Leseerfahrung, die mich regelmäßig zum Lachen gebracht hat. Autor Sebastian Stuertz, den ich seit seinem sehr gelungenen und ebenso verrücktem Debüt fangirle, hat auch in diesem Coming of Age-Roman eine mitreißende und warmherzige Geschichte gezaubert. Man fühlt direkt mit Protagonistin Alina mit, die irgendwie eigen aber auch sehr empathisch und sympathisch ist.
Wir erleben das meiste des Buches aus ihrer Perspektive und durchleben ihren Alltag: Mit ihrer durchgeknallten, kindischen Mutter, einem zurückhaltenden Vater, Mobbing in der Schule und dem ersten Liebeskummer. In diese Geschichte schafft der Autor es noch, eine kleine Drama-Crime-Geschichte einzubauen (sogar mit Epilog, was aus den Figuren geworden ist - ich liebe sowas).
Besonders ist auch, dass es im Buch Chats inklusive Smileys gibt, was das Buch zusätzlich auflockert.
Nebenbei gelingt es dem Autor übrigens wie keinem Zweiten, die Jugendsprache und das Leben einer Jugendlichen so authentisch rüberzubringen, ohne dass es zu viel wird. Der Grad zwischen Absurd-Überzogenem hin zu Tragisch-Traurigem gelingt unglaublich gut.
Ich hoffe, ich habe bald noch das Glück, eine szenische Lesung davon mitzuerleben.
Zum Schluss noch ein lobendes Wort zu dem wunderschönen orangenen Farbschnitt und dem kreativen Cover!
Fazit: Eine Perle der deutschen Literatur. Ich empfehle jedem, Sebastians beide Bücher zu lesen, hier haben wir etwas ganz Neues und eine sehr gelungene Mischung aus mehreren Genres mit einer großen Prise Stuertz-Verrücktheit.