Selma Meerbaum-Eisinger

Czernowitz – da fallen mir sofort Paul Celan und Rose Ausländer ein. Inzwischen aber auch Selma Meerbaum-Eisinger, die von den Nationalsozialisten deportiert, bereits mit 18 Jahren 1942 im Lager Michailowka starb.
Ihre 57 Gedichte (und ein Brief) sind auf abenteuerliche Weise erhalten geblieben. Glücklicherweise! In dem Blütenalbum, das Selma geführt hat, schrieb sie, gerade frisch verliebt, Verse, in denen es um Liebe und Sehnsucht, um Ängste und Hoffnung geht. Beeindruckend, mit welch klaren Worten Selma in ihrem jungen Alter ihre Gefühle mitteilte und die aktuelle Situation reflektierte. Melancholisch-traurige und zart-schöne Texte.
Eine starke junge Frau. ❤
Ein abgebrochenes Leben. 🖤

Dieses Büchlein mit den wenigen Gedichten, eines jungen jüdischen Mädchens, das gerade mal nur das 18. Lebensjahr erreicht hatte, das durch die Krankheit (Fleckfieber) in einem Konzentrationslager verstarb, hat mich sehr bewegt. Und durch viele unterschiedliche Wege ihrer beiden Freundinnen aus dieser Zeit, haben diese wenigen zarten, zerbrechlichen, gerade mal so 50 Gedichte von Selma es geschafft, veröffentlicht zu werden. Man hat hier nicht nur einen Gedichtband, sondern auch eine kleine Biographie von ihr erhalten, das wenige über sie zu recherchieren gab. Aufmerksam auf diese Dichterin, wurde ich über den Kalender: Kluge Frauen der Weltliteratur.  

Selma Meerbaum- Eisiger wird im Internet, als die zweite Anne Frank beschrieben. sie hat eine ähnliche Geschichte und ist als Jüdin in der heutigen Ukraine aufgewachsen. einer Region, die von den Österreichern, Deutschen und Rumänen gleichermaßen immer wieder beansprucht wurde und sich die Herrschaftsverhältnisse immer wieder änderten.