Autorin: Senait G. Mehari
Verlag: Droemer
Format: Hardcover
Seitenanzahl: 320
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3426273876
Inhalt
Sie wollte heimkehren, doch sie fand ein zerstörtes Paradies: Der Krieg hat der traditionellen Gesellschaft ihrer Heimat Eritrea tiefe Wunden zugefügt, die Menschen sind körperlich und seelisch gezeichnet. Senait begegnet ehemaligen Kindersoldatinnen, die nicht wie sie dem Elend entfliehen konnten, und unvermittelt ergreift die Vergangenheit wieder von ihr Besitz.
Aber dann trifft sie ihre Großmutter Sifan. Bei ihr findet Senait, was ihr die Ich-Kultur des Westens nicht geben kann: die Gemeinschaft, das Füreinander-da-Sein – und vor allem die Musik, die schon ihre Kindheit geprägt hat.
Wüstenlied ist die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Sehnsucht nach einem Ort in der Welt, wo sie zu Hause sein kann. Auf der Suche nach diesem Platz versöhnt Senait in sich die Welten Afrikas und Europas, und sie entwickelt – nicht zuletzt durch ihre Musik – die Kraft und das Selbstvertrauen, sich zwischen den Kulturen zu behaupten.
Mein erster Gedanke zum Buch
Vor Jahren habe ich von Senait das Buch ,,Feuerherz´´ gelesen und war begeistert über ihre Lebensgeschichte. Jahre später habe ich erfahren, dass sie ein zweites Buch rausgebracht hat. Ich habe es gekauft und musste es einfach lesen.
Meinung
Senait Geschichte geht schon sehr früh los. Als sie noch ein Säugling war, sperrte sie ihre Mutter in ein Koffer ein und ließ sie zurück. Doch warum? Warum lebt ihre Familie zerstreut im Afrika? Warum wusste sie fast 30 Jahre nicht, dass sie einen großen Bruder hat? Senait ist die Wurzeln ihrer Familie nachgegangen und findet Antworten auf ihre Fragen. Ihre Geschichte hat sie niedergeschrieben und man ist sofort gefesselt von dieser Geschichte. Man leidet so oft mit Senait mit, freut sich mit ihr und es ist ein Genuss, die Geschichte zu hören. Sie fand ihre Familie Stück für Stück wieder. Sie lässt uns teilhaben von ihrer Geschichte. Solch eine Geschichte zu veröffentlichen kostet sehr viel Mut und Selbstbeherrschung.. Trotz Kriterien ist Senait Bodenständig geblieben.
Cover
Wie auch schon bei ,,Feuerherz´´ ist nur Senait auf dem Cover. Mit ihrer natürlichen Schönheit. Das Cover sagt nicht viel aus, was ich leider schade findet. Ich finde, man hätte mehr aus dem Cover machen können.
Schreibstill
Dafür, dass sie Afrikanerin ist, schreibst sie sehr gut und flüssig. Senait hat bereits im jungen Kindesalter Deutsch gelernt, aber sie hat keine deutschen Wurzeln. Dadurch hat ein wenig ihre Muttersprache verlernt. Doch was man einmal als Kind gelernt hat, bleibt auch.
Schlusswort
Kaum zu glauben, dass die Bücher vor gute 13 Jahren erschienen sind und das ich sie erst jetzt gelesen habe. Ich kann jeden, der wahre Begebenheiten liebt, nur empfehlen.
Die Autorin
Senait Mehari wurde von ihrer Mutter ausgesetzt, nach ihren eigenen Angaben im Buch wurde sie in einem Koffer auf einem Schrank abgelegt. Nach ihrer Rettung kam sie in das staatliche Kinderheim Orfan in Asmara. Zwei Jahre später wurde sie in ein anderes von Daniele Comboni gegründetes Heim gebracht, ein Kloster italienischer Ordensschwestern. Nachdem sie ein paar Jahre dort verbracht hatte, wurde sie von ihren Großeltern aufgenommen.
Später holte ihr Vater sie zu sich und verprügelte sie regelmäßig, sodass sie fast gestorben wäre. Im Alter von sechs Jahren brachte er sie zusammen mit ihren beiden älteren Halbschwestern Tzegehena und Yaldiyan, zur Eritreischen Befreiungsfront (ELF), der ihr Vater früher angehört hatte. Dort wurde sie eigenen Aussagen zufolge als Kindersoldatin ausgebildet und sollte auch an die Front.