Cover des Buches Der Marionettenspieler (ISBN: 9783943168693)
Rezension zu Der Marionettenspieler von Senta Meyer

Leider nicht mein Fall

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Berlin: Innerhalb von 25 Stunden sind 9 Kinder spurlos verschwunden. Die Ermittler gehen von Entführung aus, stehen jedoch vor einem Rätsel. Keine Spuren, kein Bekenntnis, keine Forderungen. Da drastische Ereignisse drastische Maßnahmen erfordern, wird eine Spezialeinheit von Europol ausgesendet. 5 ausgebildete Fachleute, jeder Experte auf seinem Gebiet und ihre Chefin, die in jedem dieser Gebiete eine Ikone ist, machen sich auf den Weg um den Fall zu lösen. Aber auch sie scheinen dem Gegner unterlegen und erst nach und nach decken sie eine Verschwörung auf die bis in die Zeit des Dritten Reiches zurückreicht. Werden sie es schaffen die Kinder zu retten oder stehen sie einem übermächtigen Feind gegenüber?

Tja, was soll ich zu diesem Buch sagen? Hat es mir gefallen? Die Idee ja, die Umsetzung leider weniger. Aber fangen wir ganz von vorne an. Auf dem Cover ist zuerst einmal keine Marionette zu sehen sondern ein einfacher Puppenkopf. Im Laufe des Buches kann man zwar nachvollziehen warum dieser Kopf verwendet worden ist, ebenso wofür die Reagenzgläser auf der Rückseite stehen, aber mit der Handlung hätte selbst eine Marionette nur metaphorisch etwas zu tun. Auch der Titel ist nur im übertragenen Sinn zu verstehen, denn mit Marionetten hat das Buch wirklich nichts gemein.
Es gibt jede Menge Charaktere in dem Buch, die den Anschein erwecken sollen, dass es Protagonisten sind. Darunter sind die 5 Fachleute von Europol sowie sechs Leute von der Kriminalpolizei Berlins. Zusammen mit Jenny, der Chefin der Truppe von Europol sind es schon 12 Leute mit denen man am Anfang des Buches konfrontiert wird und deren Namen man sich merken muss. Hinzu kommen die einzelnen Fähigkeiten der Fachleute, die prinzipiell Recht gut gewählt worden sind, jedoch hat man es mit Jenny völlig übertrieben. Diese Frau kann alles. Eine hervorragende Kriminalistin, eine Ein-Frau-Armee, die mit allen Arten von Waffen umgehen kann und natürlich auch Kampfkünste beherrscht. Kenntnisse auf hochwissenschaftlichen Niveau in Medizin und Psychologie sowie einen Instinkt, der an Wahrsagerei grenzt, kann sie ebenfalls ihr eigen nennen. Dazu eine Ausstrahlung die selbst den härtesten Kerl einschüchtert und, als obdas alles nicht schon genug wäre, ist sie bodenständig, hilfsbereit und ein absoluter Teamplayer. Zeitweise fragte ich mich, warum es eigentlich noch 11 weitere Personen gegeben hat und nicht nur sie und die einfache Antwort war, dass selbst sie nicht in der Lage war 12 Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Aber für die Dinge die sie den anderen überlassen hat, hätte man keine ganze Spezialtruppe erfinden brauchen, sondern einfach 11 namenlose Statisten nehmen können. Enorm viel verändert hätte sich nicht. Aber genug davon. Die Idee hinter der Geschichte war zwar total skurril, aber sie hat mir gefallen. Es wäre enorm viel möglich gewesen, es hätte eine geniale Geschichte mit tollen Charakteren werden können, denn auch wenn sie nur als Statisten aufgetreten sind, hat mir die ganze Truppe richtig gefallen. Aber leider ist es das nicht geworden. Es verläuft ohne Wendungen, oder größere Überraschungen und deshalb war auch die Spannung nur mäßig. Was wirklich spannend war, waren die Erwartungen die man hatte, denn es gab viele Szenen die enorm viel Potenzial für eine Überraschung gehabt hätten. Keine davon wurde genutzt. Ebenso hat man den Antagonisten als hyperintelligenten und paranoiden Psychopathen hingestellt. Er wurde enorm gepusht, hat ihn als unerreichbar betitelt und dann hat er Fehler gemacht, die seinen gesamten Aufbau ad absurdum geführt haben. Anscheinend hat man da zu viel gewollt, hat wirklich ein unantastbaren Gegner geschaffen und wusste nachher nicht mehr wie man gegen ihn ankommen kann. Diesselbe Erklärung habe ich für Jenny’s teilweise gottgleichen Fähigkeiten. Das Buch hatte allerdings einen angenehmen Stil und trotz einiger Längen hatte man es ziemlich schnell durch. Für jene die eine unbezwingbare Ermittlerin, die teilweise auch noch übernatürlichen Kräften ausgestattet ist, mögen, werden bei dem Buch auf ihre Kosten kommen. Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen und deshab gibt es auch nur

2 von 5 Punkten

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