Cover des Buches Das Haus der gefrorenen Träume (ISBN: 9783596032075)
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Rezension zu Das Haus der gefrorenen Träume von Seré Prince Halverson

Alaska und seine Geheimnisse

von Betsy vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine wunderschöne Liebeserklärung an Alaska!

Rezension

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Betsyvor 8 Jahren
“Heute Morgen wanderten ihre Gedanken ganz weit zurück in die Zeit, als ihre Idee von Alaska geboren wurde. Sie hatte sich wie eine Ehebrecherin gefühlt, aber natürlich nicht im üblichen Sinn. Sie ging fremd mit einem Land. Verfluchtes Land. Es hatte ihr seinen Namen zugerufen, zuerst ganz leise, Alaska, ein sanfter Hauch in ihrem Nacken beim Aufhängen der Wäsche. Und dann hörte sie ihn überall. Er beherrschte sie. Alaska, Alaska, sagte der Besen. Alaska?, fragten die Hühner.“

Die Geschichte handelt von Kachemak Winkel, der 20 Jahre nach dem Flugzeugabsturz seiner Eltern und seines Bruders, erstmals wieder einen Fuß nach Alaska setzt, um seine kranke Großmutter Lettie zu besuchen. Erfüllt mit schmerzvollen Erinnerungen macht er sich auf den Weg zu seinem Elternhaus, welches von seiner Tante Snag eigentlich während seiner langjährigen Abwesenheit instand gehalten hätte werden sollen, doch diese macht ihm das Geständnis seit des Unfalls nicht mehr dort gewesen zu sein. Dort angekommen trifft Kache auf eine junge Russin namens Nadia, die sich seit 10 Jahren dort versteckt.


Abwechselnd wird aus den Perspektiven von Kache, seiner Großmutter Lettie, seiner Tante Snag und von Nadia erzählt und enthüllt nach und nach was vor dem tragischen Unfall von Kaches Eltern passierte und auch welche Verbindung Nadia zu dieser Familie besitzt und warum sie sich seit einem Jahrzehnt versteckt. Der Leser begleitet unsere Figuren durch ein Jahr voller Aufarbeitung und Veränderungen.

Jede dieser Personen hat so seine eigenen Geheimnisse und Erinnerungen, die sie oder ihn belasten und ein echtes weiterkommen im Leben nicht ermöglichen. Es entspinnt sich eine Handlung, in der erst Kaches Erscheinen endlich Bewegung in das Leben aller bringt und damit endet, dass sich alle der Vergangenheit stellen um endlich zu leben.
Die Geschichte entwickelt sich ohne Hektik und man lernt die Figuren hier sehr gut kennen, die nach und nach immer mehr von sich preis geben und ihre Sehnsüchte und Ängste offen legen.

Wunderbar gliedert die Autorin hier die raue Landschaft Alaskas in die Geschichte ein, angefangen von den Tieren (Achtung Bären!), den Bergen und Wäldern sowie den Polarlichtern und den abwechselnd langen und dann wieder den sehr kurzen Tagen. Es ist ein Leben voller Arbeit für alle, die sich dort draußen niederlassen und ein einziger Fehler, könnte der letzte sein.

Was mich gleich auf das Buch aufmerksam gemacht hat, ist der Titel und das wirklich wunderschöne, fast schon etwas melancholisch anmutende Cover. Beides passt wirklich sehr gut für diese so teils tragische und doch auch sehr herzerwärmende Geschichte, die für alle eine innere Reise bedeutet.

Fazit: Ein wirklich wunderbares Buch über das harte, aber auch schöne und naturverbundene Leben in Alaska. Die Autorin schreibt sanft dahingleitend die Geschichten der Charaktere und schafft es ohne viel drumherum eine Handlung zu schaffen, die davon lebt wie diese mit den Geschehnissen in ihrer Vergangenheit fertig werden und sich ihr endlich selbst stellen. Eine Geschichte voller Entwicklung und sehr schönen Momenten. Von mir gibt es 4,5 Sterne für dieses wunderbare Buch, dass letztentlich leider beim Ende nicht so ganz meinen Geschmack traf.

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