In diesem literarischen Krimi dreht sich alles um eine Schießerei in Mexiko während des zweiten Weltkriegs in einem Haus, in dem ein junger Historiker zufällig als Kind wohnte. Jetzt will er den Vorfall aufklären, verstrickt sich doch von Kapitel zu Kapitel mehr in den widersprüchlichen Interviews (die jeweils ein Kapitel bilden) der damaligen Zeitzeugen. Das Buch ist unheimlich spannend und arbeitet auch sehr gut mit indirekten Charakterisierungen der Gesprächspartner. Der vage, lahme Schluss enttäuschte mich jedoch sehr. Während einige Missverständnisse zwischen den Interviewten geklärt werden, lässt die große Lösung auf sich warten. Oder war es doch ein missglückter Anschlag auf den dubiosen Onkel, der danach ermordert wurde. Man weiß es nicht... Ich kann mir schon die künstlerische Absicht hinter dem Schluss vorstellen - es ist einfach nicht möglich, dieses Netz zu entwirren - aber enttäuscht war ich trotzdem. Aber es war ja ein 1-Euro-Schnäppchen von Jokers ;o) !
Rezension zu "Defilee der Liebe" von Sergio Pitol