Cover des Buches Reviver - Das Flüstern der Toten (ISBN: 9783641109738)
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Rezension zu Reviver - Das Flüstern der Toten von Seth Patrick

"Wir sehen dich" (S. 13)

von Kerry vor 9 Jahren

Rezension

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Kerryvor 9 Jahren

Durch Zufall wurde vor zwölf Jahren der Journalist Daniel Harker auf die Geschichte von Eleanor Preston aufmerksam und machte diese publik. Eleanor war die erste, die Tote kurzfristig wiederbeleben konnte. Menschen mit solchen Fähigkeiten werden Reviver genannt. Jonah Miller ist ein solcher Reviver. Im privaten Sektor können solche Reviver viel Geld verdienen, ja, dies ist sogar eine Dienstleistung, für die man eine Versicherung abschließen kann. Doch Jonah ist idealistischer veranlagt und arbeitet beim Forensic Revival Service. Dieser wird oft von der Polizei um Hilfe gebeten, wenn es darum geht, ein Mordopfer zu befragen. Seine Aufgabe ist es, Mordopfer wiederzubeleben und von ihnen den Tathergang und vor allem den Täter zu erfahren. Alice Decker ist sein neuester Fall - die klinische Psychologin wurde in ihrem eigenen Büro ermordet und Jonah soll sie wiederbeleben und befragen. In der Tat kann Alice ihren Mörder benennen und geht dann endgültig hinüber - doch Jonah hört etwas, was nicht da sein sollte, er hört es flüstern "Wir sehen dich".


Dieses Erlebnis wirft Jonah aus der Bahn. Jonah, einer der stärksten Reviver, hatte vor einigen Monaten einen Burnout und augenscheinlich ist er schon wieder überarbeitet, denn niemand außer ihm hat dieses Flüstern vernommen. Doch noch ehe er sich wieder festigen kann, wird er zu Nikki Wood gerufen. Das kleine Mädchen ist an einer Kopfverletzung verstorben - unter Verdacht steht ihr eigener Vater, obwohl dieser von einem Einbrecher berichtet. Tatsächlich gelingt es Jonah, die kleine Nikki wiederzubeleben und in der Tat war noch jemand anderer vor Ort. Doch anstatt hinüberzugehen, scheint der Geist Nikkis in Jonah zu fahren, sodass sie ihren Mörder unter den Schaulustigen benennen kann. So etwas ist bisher noch nie geschehen.


Jonah ist ein einsamer Mensch. Sein Vater starb, als er ein kleiner Junge war, seine Mutter bei einem Autounfall, bei dem auch Jonah vor Ort war. An diesem grausamen Tag erfuhr er von seiner Gabe, denn nur wenige Minuten nach ihrem Tod, konnte er seine Mutter kurzfristig wiederbeleben. Seit diesem Tag herrschte Einsamkeit in Jonahs Leben, denn ihm blieb nur sein Stiefvater Stephen Brinley, zu dem er keine enge Verbindung hatte und Geschwister hatte er auch keine. Auf Grund seiner Gabe war er ein Ausgestoßener, ein Außenseiter, der erst anfing, sich und sein Leben zu akzeptieren, als er mit der Revival Baseline Research Group in Verbindung kam. In dieser Organisation traf er erstmalig auf andere, die so sind wie er und er fühlte sich, obwohl der mit Abstand der jüngste war, aufgenommen. Auch eine Partnerin zu finden, ist für Jonah nicht so einfach, denn als Reviver umgibt ihn der "Hauch", welchen viele Menschen spüren können und dieser ist alles andere als angenehm für sie. Dann begegnet er jedoch der Journalistin Annabel Harker, der Tochter von Daniel Harker, der vor zwölf Jahren alles ins Rollen brachte. Annabel ist auf der Suche nach ihrem Vater, der seit mehreren Tagen verschwunden ist - und hofft, dass Jonah ihr helfen kann ...



"Wir sehen dich" (S. 13). Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir die Idee gefallen, dass es möglich ist, Menschen für einen bestimmten Zeitraum wiederzubeleben, damit sie von ihren Lieben Abschied nehmen können, jedoch diese Tatsache auch sehr gut für die Verbrechensbekämpfung nutzbar zu machen ist. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei hier Protagonist Jonah klar im Vordergrund steht. Dieser junge Mann macht auf mich den Eindruck eines gebrochenen Menschen, der gerade auf Grund seiner Vergangenheit und seiner Gabe gezwungen ist, ein sehr einsames Leben zu führen. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch ließ das anfängliche rasante Tempo etwas nach und es entstanden kleine Längen, die sich aber bezwingen ließen.

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