Wer mal so ein richtig kitschiges an ein Märchen erinnerndes Buch lesen möchte, der ist hier genau richtig.
Jessica Mills soll heiraten. So will es ihre Mutter. Natürlich gibt diese sich nicht mit irgendwem als Schwiegersohn zufrieden seit sie herausgefunden hat, dass da ein Urahn wohl einer der britischen Adeligen gewesen ist. Nein, Frau Mama wünscht, dass Jessica einen Adeligen ehelicht. Damit das Töchterchen dabei keinen Fehler machen kann, arrangiert Frau Mama auch gleich alles gemeinsam mit der anderen Schwiegermutter. Immerhin will die ihren Sohn namens Earl auch endlich unter der Haube wissen.
Nun möchte ich nicht hinterfragen, ob der britische Adel wirklich auf entfernt - wirklich sehr sehr entfernte- kanadische Verwandtschaft angewiesen ist, um Junggesellen zu verheiraten -hier jedenfalls soll das geschehen.
Vorher nimmt sich Jessica aber noch eine Auszeit auf Jamaika. Es soll eine schöne beschauliche Woche werden mit ihrem Kindle und ihrer Columbo-Sammlung auf DVD.
Doch daraus wird nichts, das Hotel ist überbucht und ihre Suite muss sie mit einem fremden Mann teilen. Wobei ich mir bei der Suite nicht sicher bin, denn mal ist es nur ein Zimmer und dann wieder doch eine Suite.
Jedenfalls Jessica bekommt das Bett und der fremde Mann (selbstverständlich sexy und Millionär) nimmt die Couch. Sie verbringen gemeinsam - zu Anfang gezwungener Maßen und später mit Freude- eine wunderschöne Zeit auf Jamaika.
Doch irgendwann holt natürlich die Gegenwart sie ein. Ausgerechnet Jessica muss den Hörer abnehmen und telefonisch von seiner Mutter erfahren, dass er in einem Monat heiratet. Wutentbrannt reist sie ab.
Wenn sie den Mann, den sie liebt, nicht haben kann, dann nimmt sie halt den, den ihre Mutter ihr besorgt hat....
Ja, das Ende ist genauso wie man sich das jetzt denkt. Ist einem als Leser aber schon gleich zu Beginn bei der Häufung der Zufälle klar, worauf das hinauslaufen wird...
Warum ich einen Stern abgezogen habe? Nun ja, Jessica schaltet von prüde und "komm mich nicht zu nahe" in gefühlten Sekunden auf "oh ja, ich will ihn" um. So einen so schnellen Wandel nehme ich ihr nicht ab. Das ganze Geschehen im Hotel läuft ohne nennenswerte Differenzen ab, ist beinahe belanglos, und so liest es sich stellenweise auch.
Mir kam es so vor, als sei das nur Füllmaterial vor dem großen Knalleffekt des zukünftigen Ehemannes, von Mama persönlich ausgewählt, den es am Ende wohl geben sollte. War mir aber direkt zu vorhersehbar.
Zudem kam für mich die Verliebtheit der beiden Hauptakteure nicht wirklich rüber. Da war kein Mitempfinden für mich als Leser oder gar ein Mitfiebern. Es war halt so- mehr nicht.
Eine leichte Geschichte für den Strandurlaub oder einen kurzen Lesegenuß an einem Regentag. Jedoch nichts, was bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlässt oder den Wunsch mehr von dieser Autorin zu lesen.
vorhersehbares Ende und leider keine Überraschung