Rezension zu Eine Vorhaut klagt an von Shalom Auslander
Rezension zu "Eine Vorhaut klagt an" von Shalom Auslander
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Shalom Auslander wuchs in einer jüdisch-othodoxen Familie in Monsey,New York, auf und " Eine Vorhaut klagt an" ist seine große Abrechnung mit Gott. Aufgewachsen wie ein "Kalb" in einem vollkommen abgeschotteten Umfeld unter den ulthraorthodoxen Juden New Yorks, hatte er sich den göttlichen Gesetzen und Traditionen seines Vaters und des Rabbis unterzuordnen. Über allen und allem thronte Gott, der sein Leben zur Hölle auf Erden machte. Shalom erinnert sich, wie er jeden Tag dagegen ankämpfen musste, sich ständig rechtfertigen musste, und warum er bis heute Gottes Zorn fürchtet wie den Tod. Die TAZ schreibt: "Ein großartiger Roman über die Tücken fundamentalistischer Religiösität". Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Es ist ein Roman, über die Tücken fundamentalistischer Religiösität, aber großartig.....? Interessant sind die Einblicke in die Lebensweise der ultraorthodoxen/orthodoxen Juden - vielleicht nicht nur in New York - sondern überall. Manche seiner Erlebnisse, mögen auch vielleicht eher in seinem Kopf entstanden sein, was nicht verwundern würde, dieser Mann ist seit Jahren in therapeutischer Behandlung. Nicht immer, sind bei Mißgeschicken die Eltern/Großeltern und vor allem Gott schuld, manches ist auch ganz einfach selbstverschuldet. Abstoßend fand ich zum Teil die Ausdrucksweise, die manchmal mehr als ordinär und unterste Schublade war. Ein respektloses Ätsch gen Himmel mag ja lustig sein, aber Fäkal-Sprache finde ich in diesem Bereich nicht angebracht. 3 Punkte trotzdem und nicht 2, wegen der Einblicke in diese abgeschottete Gemeinschaft und des ab und an aufflammenden, hintergründigen Humors.