Inhaltsangabe: Inspiriert von realen Fällen zeigt »Kill« im fesselnden, halb dokumentarischen Stil den (fiktiven) Serienmörder Thomas Bishop in seiner Entstehung, in seinen Taten, aber auch in seinem Alltagsleben, und beleuchtet die Auswirkungen, die seine grausamen Morde auf die Gesellschaft und ihre Moral haben.
»Kill« von Shane Stevens gilt als der erste Roman, der einen Serienmörder in den Mittelpunkt stellt, und ist damit das Vorbild für Thomas Harris und seine Hannibal Lecter-Romane.
Cover: Die roten Buchstaben leuchten auf dem weißen Hintergrund regelrecht. Es springt sofort ins Auge und lässt den Leser eine blutige Geschichte erwarten. Die Schriftart lädt zum Überlegen ein, wurde es mit Farbe oder Blut geschrieben. Ein schlichtes bzw. einfaches Cover, das aber her raussticht und einen zum Buch greifen lässt.
Sichtweise: Als Außenstehender Beobachter schlüpfen wir in verschiedene Rollen bzw. erhalten einen breiten Rundum Blick der verschiedenen Charaktere. Hier wird kein klassischer Sichtwechsel vorgenommen sondern es werden verschiedene gesellschaftliche Bereiche durchleuchtet. Wir erfahren wie Journalisten, Ermittler, Opfer und Täter Leben, Handeln, was sie denken und fühlen. Die einzelnen Handlungsstränge haben sich gut ergänzt. Jedoch musste ich mir beim Lesen ein paar Informationen notieren um nicht den Überblick zu verlieren und die Zusammenhänge besser verstehen zu können.
Story: Bei diesem Buch darf man keinen typischen Thriller erwarten, wo der Ermittler den Täter Jagd, sondern es ist eine dokumentarische Berichterstattung, welche weitreichenden Auswirkungen Serienmörder mit ihren Taten auf die Gesellschaft ausüben. Wir begleiten zwar den fiktiven Mörder Thomas Bishop und die Ermittler, doch auch Journalisten und Politiker kommen hier zu Wort. Es ist ein großes Konstrukt aus verschiedenen Themen: politischen Machtspielen, Gewalt, Kindesmisshandlung, Alkoholismus. Das jede Handlung, egal ob positiv oder negativ, weitreichendere Wellen schlägt, als man denkt.
Des weiteren wird auch immer wieder über die Todesstrafe diskutiert, deren Für und Wieder ebenfalls den Verlauf der Geschichte beeinflusst. Recht interessante Punkte beider Seiten werden hier gut zusammen gefasst und regen zum Nachdenken an.
Die verschiedenen Sichtweisen machen das ganze recht interessant und spannend. Jedoch waren mir manche Szenen/ Gespräche sogar zu viel. Ich habe manche Stellen dann nur quer gelesen. Der halbdokumentarische Stil hat mir an sich gefallen, jedoch war es auch teilweise anstrengend zu lesen, durch die emotionslose, nüchterne Erzählweise hat man keine Verbindung zu den Figuren hergestellt sondern war lediglich nur unbeteiligter Zuschauer. Das hat den Lesefluss und Spaß etwas genommen und ist nicht für jeden Leser geeignet.
Fazit: Wer schriftliche Dokumentationen mag, für den ist dieses Buch empfehlenswert. Als fiktives Sachbuch gut geeignet, für reine Thriller-Fans jedoch zu langatmig.