Askeria beginnt mit einer Flucht. Piara und einer ihrer Brüder müssen aus ihrer Heimat fliehen, weil der Orden nach ihr sucht. Beziehungsweise nach gezeichneten Kindern. Weil ... ja warum eigentlich?
Hier beginnt etwas, was über das gesamte Hörbuch hinweg nicht besser wird: Mystery aufbauen ohne wirkliche Erklärungen zu liefern. Mir ist bewusst, dass dies der erste Teil einer Reihe ist. Und dass man da einige Sachen auch erst später offenbart, ist mir auch bekannt. Aber etwa ab dem letzten Viertel oder fast schon dem letzten Drittel habe ich viele Sachen einfach nur so hingenommen ohne eine Antwort zu erwarten, denn - Überraschung - es gab keine.
Ganz häufig werden auch Dinge hingeschmissen, die absolut nicht erklärt wurden oder auch nur angedeutet. Und das betrifft im besonderen die Welt selbst. Anscheinend (und ich möchte betonen, dass ich mir ab hier den Großteil zusammenreime, denn nichts davon kommt irgendwie explizit vor) hat der Planet, auf dem wir uns befinden zwei Monde. Tag und Nacht werden wohl nicht durch Umdrehungen des Planeten bestimmt, sondern dadurch, dass sich die Monde vor die Sonne schieben. Vermutlich hatte der Planet aber mal drei Monde und nach einem unbekannten Vorfall gab es nur noch zwei und ein Teil der Welt verfällt in ständige Dunkelheit. Piaras Eltern und ihre Brüder sind auf einer Mission, das wieder zu ändern, was der Orden aus Gründen nicht will und deshalb Astrologie etc. verboten hat. Zusätzlich gibt es dann noch eine "dunkle" Rasse, deren Mal Piara trägt, mehrere Dimensionen, in die man aus Versehen rein fallen kann und creepy Dämonenbösewichte.
Die letzten paar Sachen waren wenigstens deutlicher im Buch themathisiert, aber wenn ich mir davor alles selber zusammenreimen muss und mir nie sicher bin, wie diese Welt hier eigentlich funktioniert, dann tut es mir leid, ist das kein gutes Worldbuilding. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, die Welt und ihre Strukturen zu verstehen.
Die Figuren sind ein anderes Thema. Piara ist noch sehr jung und verhält sich demenstprechend bekannt teeniehaft. Was auch bedeutet, dass sie sich in den erstbesten (vergebenen) Typen verliebt. Der Großteil der Story ist der gemeinsamen Zeit mit diesem Typen gewidmet und der Beendigung von Piaras Grundausbildung. Ständig gehts um diese Prüfung und ich bin einfach nur gelangweilt. Der Typ, in den sie sich verliebt, ist übrigens nicht nur deutlich älter, sondern hat auch noch Geheimnisse vor ihr, genauso wie ihre Brüder. Damit wir diese Geheimnisse als Leser langsam aufgedeckt bekommen (oder auch nicht), gibt es sehr sehr viele Flashbacks und Sprünge in der Sichtweise, aus der die Kapitel geschrieben sind. Das hat bei mir zu absoluter Verwirrung gesorgt.
Die letzten paar Stunden habe ich wirklich nur noch mit einem halben Ohr zugehört. Aus dem nichts passiert etwas Dramatisches, was auf recht unspektakuläre Weise aufgelöst wird, bevor dann ein paar Fragen beantwortet werden (oder eben auch nicht) und neue Fragezeichen die Köpfe der Hörer füllen.
Noch kurz zur Sprecherin. Die hatte mich in der Hörprobe sehr überzeugt und mich schlussendlich zum Kauf überredet. Leider kann sie das Versprechen aus der Hörprobe nicht halten. Weinerliche Charaktere kann sie sehr gut, ansonsten wirkt sie sehr monoton. Manchmal passt auch die Aussprache nicht zu dem, wie die Charaktere es sagen wollten (wenn sie zum Beispiel mit normaler, fast ängstlicher Stimme einen eigentlich wütend auszusprechenden Satz vorliest).
Die Kapitel werden im Hörbuch zudem mit kurzen Songschnipseln begonnen, vermutlich um zu signalisieren, welche Sichtweise man jetzt hört. Das hat mich aber häufig eher rausgerissen.
Alles in allem eine herbe Enttäuschung. Askeria wird eine dieser Reihen, die ich anfange und nicht beende. Mehr als 2 Sterne ist echt nicht drin.