"If your idea of a great time is waking up with spunk in your hair, puke on your clothes and your dignity left in an alleyway, the yup, you've had a marvellous time!"
Selten hat es mich beim Lesen eines Buches so geschüttelt, selten wollte ich die Protagonistin packen, aus der Geschichte ziehen, schütteln und schreien: "HÖR AUF!"
Shappi Khorsandi behandelt in ihrem YA Buch ein unbequemes Thema: Alkoholsucht unter Jugendlichen und tut dies verdammt eindringlich.
Nina (17) wurde von ihrem langjährigen Freund sitzen gelassen, ausgerechnet auf dem Flug nach Hongkong, wo er sein Gap year verbringen will, trifft er Marcia und Nina ist Geschichte. Nina ist, verständlicher Weise, stark verletzt und therapiert den Liebeskummer mit ausgedehnten Feierorgien. Was zunächst noch nach Spass aussieht und nur mit einem Kater endet, artet immer mehr aus. Nina tut Dinge, an die sie sich hinterher kaum noch erinnert, Dinge die für mich nicht immer einfach zu lesen waren, weil ich mich so für sie geschämt habe. Als Leser steht man bei Ninas Eskapaden wie ein hilfloser Zuschauer dabei und ähnlich wie ihre Freunde und Familie kann man nicht zu ihr vordringen.
Auch Ninas Familie (ihr Vater war selber Alkoholiker) verschließt zunächst vor ihrem offensichtlichen Problem die Augen, bis es fast zu spät ist.
Die Geschichte ist ehrlich und beschreibt des Prozess der Ernüchterung ohne Glitzer, Happy End und magische Einhörner, was ich der Autorin wirklich hoch anrechne. Zu viele fallen bei der Thematik teilweise in diese Kitsch-Welt, doch sie bleibt in der harten Realität und gönnt dem Leser nur ein kleines Happy End.
Was mir an diesem Buch wirklich gut gefallen hat ist, dass es ohne den erhobenen Zeigefinger auskommt. Die Geschichte wird aus Ninas Sicht erzählt, was ein sehr intensives Leseerlebnis beschert (intensiver, als mir teilweise lieb war). Es ist abschreckend und produziert keine schönen Bilder im Kopf, ist aber wirklich großartig, mit Galgenhumor und Witz geschrieben. Die Sprache ist altersgerecht und das Ganze ist auch für diejenigen geeignet, die im Englischen nicht 100% firm sind.
Dieses Buch sollte meiner Ansicht nach Pflichtlektüre in der Schule werden. Es ist brutal ehrlich, weckt unangenehm auf wie ein zwei Topfdeckel am Ohr um 6 Uhr morgens und verteufelt doch nicht das Feierabendbier. UNBEDINGT LESEN!
Shappi Khorsandi
Alle Bücher von Shappi Khorsandi
Nina is Not OK
A Beginner's Guide to Acting English
Neue Rezensionen zu Shappi Khorsandi
Dies ist ein Buch, dass ich für mein privates Projekt „mehr Englisch“ zu lesen ausgewählt habe. Da ich zum Einen den Klappentext recht ansprechend fand und ich dachte, es müsste eher leichtes Englisch sein, wenn es doch eher ein Buch für Jugendliche ist.
Ich hatte recht, dass Englisch war wunderbar verständlich und auch für einen Nicht- Muttersprachler sehr gut zu verstehen. Außerdem bin ich sehr gut in den Lesefluss gekommen, was ja bei fremdsprachigen Büchern nicht unbedingt der Fall sein muss.
Die Handlung und Erzählung über Nina fand ich sehr interessant und hat mich doch auch irgendwie fasziniert, weil wir ja alle mal 17 Jahre alt waren.
Es zeigt auf wirklich sehr brutale und realistische Art wie ein Mädchen, dass eine sehr gute Schülerin war, in die falsche Richtung geht und plötzlich eine Alkoholikerin wird und hier nicht mehr vom Hochprozentigen wegkommt. Erst als ein Unglück passiert, begibt sie sich in eine Art Therapie, weil sie ja aufhören will zu trinken.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie der Autor die menschlichen Tiefen gezeigt hat und dass es eigentlich nicht viel braucht, dass man so werden könnte. Interessant hier sind auch die ganzen psychologischen Aspekte, die sehr gut beschrieben wurden.
Der Schreibstil hat mir außerdem sehr gut gefallen, da in dieser Geschichte sehr viele Gefühle dem Leser nähergebracht werden und der Autor hat es sehr gut gemacht auch die traurigen Stellen schön zu beschreiben.
Fazit:
5 von 5 Sterne. Klare Kauf – und Leseempfehlung für das Buch.
Rezension zu "Nina is Not OK" von Shappi Khorsandi
Nina ist 17, wurde gerade von ihrem Freund verlassen und trinkt zuviel, So viel zu viel, dass sie sich oft nicht an das erinnert, was am Abend zuvor passiert ist. So viel zu viel, dass sie nicht mehr sie selbst ist. Ihr Leben gerät so sehr aus den Fugen, dass sie einen Entzug machen muss.
Dieses englischsprachige Buch hat mich zwischendurch erschreckt. Ich war auch mal 17, ich habe auch mal getrunken, aber ich hatte es im Griff. Wäre mein Leben zu diesem Zeitpunkt anders gelaufen, hätte es sein können, dass ich wie Nina viel größere Probleme bekommen hätte. Das Buch zeigt eindringlich, wie schwierig es ist, den Weg aus dieser Art von Schlamassel wieder heraus zu finden. Es ist hart, aber möglich. Ein tolles Buch, das viele Teenager lesen sollten, um zu sehen, dass Alkohol nicht nur lustig sein kann.
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