Cover des Buches Tage wie Salz und Zucker (ISBN: 9783499268670)
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Rezension zu Tage wie Salz und Zucker von Shari Shattuck

So zuckersüß, dass man Zahnschmerzen bekommt...

von BeeLu vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Zu viel des Guten... *gähn*

Rezension

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BeeLuvor 8 Jahren

Ellen ist einsam, extrem übergewichtig und geht so gut wie nie vor die Tür. Außer zur Arbeit und das auch nur nachts.
Sie denkt, dass sie unsichtbar ist, weil niemand sie wahrnimmt und das gefällt ihr ganz gut, denn sie will überhaupt nicht gesehen werden.
Jede aufkeimende Emotion betäubt sie mit Unmengen an Schinkenspeck, Süßigkeiten und anderen kalorienhaltigen Köstlichkeiten.
Eines Tages trifft sie durch Zufall die blinde und äußerst aufgeweckte Violinistin Temerity und hilft ihr mehr oder weniger versehentlich aus der Patsche.

Puh, wo soll ich bei dieser zuckersüßen Story anfangen, während ich mir noch vor lauter (metaphorischem) Zahnweh die Wange halte?


*Achtung Spoiler*


Eigentlich eine schöne Idee. eine Art Aschenputtelgeschichte, darüber, wie die Freundschaft zweier ungleicher Frauen beiden gut tut und deren Leben verändert.
Aber das hier?!
Ellen wuchs nur in Heimen auf, erlitt Gewalt und Vernachlässigung, hält sich nun sozialphobisch hauptsätzlich in ihren rumpeligen vier Wänden auf und frisst. Die Isolation von Ellen wird sehr eindrücklich geschildert und die Beschreibung ihrer Fressattacken macht sehr betroffen.
Temerity ist blind aber die Lebenslust in Person, wagemütig und lebt mit ihrem Bruder zusammen.
Die beiden treffen sich und tadaaaaaa nach kürzester Zeit beginnen sie auf mehr oder weniger kreative, leichtsinnige Art und Weise Heinzelmännchen und Glücksfee zu spielen um im Schicksal ihrer Mitmenschen zu pfuschen und versehentlich nebenbei noch ihr eigenes Leben zu verändern. Alles zum zuckersüß Positiven versteht sich.
Da werden Gauner gefasst, da wird auf Dächern herumgeklettert (zur Erinnerung: die eine ist blind und die andere relativ bewegungsunfähig aufgrund ihrer Körperfülle aber selbstverständlich klettern sie auf ein Dach) und Diebesgut und Waffen gefunden, oh, sogar ein bewaffneter Raubüberfall vereitelt, einer Frau zur lang ersehnten Adoption verholfen eine andere Familie zusammengeführt und und und.
Und am Ende gibt's ne (natürlich) kostenlose OP, die Ellens entstelltes Gesicht rettet, oben drauf, sie nimmt wie durch Zauberhand 70 Kilo ab, weil sie plötzlich feststellt, dass Obst und Gemüse ja doch ganz lecker schmecken, dann kommt auch noch ein Prinz angeritten und die Welt ist schön und glitzert.
Ich habe nichts gegen positive Romane, auch gern welche, die zum Träumen einladen und nicht ganz nahe an der Realität sind. Aber bei diesem Buch war es dann doch wirklich zu viel des Guten. Selbst ein Märchen scheint realistischer^^
Ich vergebe genervte 2 Sterne, das war nicht mein Fall.
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