Rezension zu "Hard Time" von Shaun Attwood
Shawn Attwood wird verhaftet und in das härteste Untersuchungs-Gefängnis Amerikas gebracht. Dies sind seine Erlebnisse aus der Zeit von seiner Verhaftung bis zu seiner Überführung ins Gefängnissystem.
Einen Plot hat dieses Buch nicht wirklich, schließlich handelt es sich hier um ein Tagebuch. Interessant ist es trotzdem, denn was so in amerikanischen Gefängnissen abläuft erfährt man als junge deutsche Frau zum Glück nur äußerst selten.
Shawn Attwood ist ein kurioser Kauz, den man nie so ganz verstehen lernt. Er versucht den Leser von seiner Unschuld zu überzeugen, so wirklich glaubt man es ihm allerdings nicht. Auch die anderen Charaktere im Buch sind sehr speziell und nicht gerade die Sorte Mensch dem man auf der Straße begegnen möchte.
Das Untersuchungsgefängnis des Staates Arizona ist einer der ungewöhnlichsten Handlungsorte von dem ich bisher gelesen habe. Wohnlich ist es da nicht und ich bin froh, dass ich nie dort enden werde.
Der Stil des Buchs ist informell und Atwood schreibt gerne mal im Gefängnisslang. Das ist nicht weiter nervig, man gewöhnt sich schnell daran und die meisten Begriffe werden erklärt. Ich finde es sogar interessant und authentisch, dass Atwood nicht versucht literarisch zu klingen.
Wer sich für ungewöhnliche Autobiografien begeistern kann ist hier genau richtig. Auch ‚True Crime‘ Fans dürften auf ihre Kosten kommen.