Rezension zu "Oona Crate - Das dunkle Geheimnis des Orakels" von Shawn Thomas Odyssey
"Der ultimative Magier-Turm-Wettstreit wartet auf dich! Zeig es allen und geh in Führung!" (S. 29)
3 Monate sind seit Oonas letztem magischen Abenteuer in der Dark Street vergangen und nun steht das 13jährige Mädchen bereits vor ihrer nächsten großen Aufgabe. Es ist Zeit für den traditionellen und berühmten Magierturm-Wettstreit, der aller 5 Jahre stattfindet. Auf die Kandidaten warten gleich mehrere gefährliche Herausforderungen und am Ende eine mysteriöse schwarze Kassette, deren Rätsel bisher noch nie gelöst wurde. Klar, dass Oona die Erste sein will, der das Kunststück gelingt, doch der Wettkampf hält so manches Hindernis für sie bereit und nicht alle ihrer Konkurrenten spielen fair. Wird Oona das Rennen für sich entscheiden?
"Oona Crate - Das dunkle Geheimnis des Orakels" ist der zweite Band in der Oona Crate-Kinderbuchreihe von Shawn T. Odyssey. Eine spannende und abwechslungsreiche Fortsetzung, die zwar nicht ganz mit dem Auftakt mithalten kann, aber dennoch gut unterhält.
Im Mittelpunkt steht diesmal der Magierturm-Wettstreit, bei dem die Kandidaten um Ruhm und Ehre kämpfen. Wildgewordene Schimpansen, Anagramme, fliegende Schlangen und Teppiche sowie trickreiche Uhren - es geht rund im Magierturm und auf der Dark-Street und Oona muss sich ganz schön anstrengen, um alle Herausforderungen rechtzeitig zu meistern. Denn zwei ihrer härtesten Konkurrenten scheinen ihr immer einen Schritt voraus, was sich Oona überhaupt nicht erklären kann. Nebenbei versucht sie auch noch den Fall einer verschwundenen Orakel-Kristallschale zu lösen, was die Konzentration zusätzlich stört. Kein leichtes Unterfangen für Oona, denn auch ihr sprechender Rabe Deacon kann ihr nicht immer beistehen.
Die Geschichte ist temporeich, wird nie langweilig, man fiebert richtig mit Oona mit und es macht Spaß, mitzurätseln. Die geschichtlichen Hintergründe zur Dark Street und den Feenkriegen werden vertieft und man trifft auf alte Bekannte und Feinde. Ein wenig Romantik kommt jetzt ebenfalls hinzu, denn mit ihren 13 Jahren schwärmt Oona auch schon für Jungs und hat sogar einen ganz speziellen im Visier. Das Ganze bleibt aber kindgerecht harmlos und nur nettes Beiwerk.
Allerdings fand ich den ersten Teil etwas witziger, vor allem was Rabe Deacon betrifft. Zudem ist die Lösung eines der Rätsel doch sehr offensichtlich. Man wartet die ganze Zeit, dass die schlaue Oona es endlich durchschaut, doch diese kommt leider erst sehr spät drauf. Das fand ich beim Lesen etwas nervig, ist aber vielleicht der sehr jungen Zielgruppe geschuldet. Auch der Sprachstil irritiert manchmal, denn die Figuren reden oft sehr förmlich und gestelzt, was zwar der Handlungszeit von 1877 entspricht, aber irgendwie nicht richtig zum Rest passen will.
Insgesamt kann ich "Oona Crate - Das dunkle Geheimnis des Orakels" dennoch empfehlen und freue mich schon auf die Fortsetzung, denn es gibt noch einige offene Fragen. Knappe 4 Sterne von mir.