Sheila Heti

 3,3 Sterne bei 35 Bewertungen
Autorin von Wie sollten wir sein?, Mutterschaft und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Bedeutsame weibliche Literatur: Sheila Heti ist 1976 in Toronto geboren, wo sie auch heute noch lebt. Sie studierte an der University of Toronto Kunstgeschichte und Philosophie und an der National Theatre School of Canada Dramaturgie. Heute arbeitet Heti als freie Schriftstellerin. Ihr erstes Buch, „The middle stories“, erschien 2001 und wurde schon im folgenden Jahr ins Deutsche übersetzt. Mit sozialkritischen Büchern wie „Wie sollten wir sein?“ und „Mutterschaft“ regt sie ihre Leser zum Denken an und beeinflusst nachhaltig den Kanon der Gegenwartsliteratur. Von der New York Times wurde sie deswegen zu einer der 150 einflussreichsten Menschen gewählt. Sheila Heti schreibt nicht nur belletristische Romane, sondern auch Dramen und Artikel für verschiedene Zeitungen.

Alle Bücher von Sheila Heti

Cover des Buches Mutterschaft (ISBN: 9783499274909)

Mutterschaft

 (11)
Erschienen am 15.09.2020
Cover des Buches Wie sollten wir sein? (ISBN: 9783499269783)

Wie sollten wir sein?

 (12)
Erschienen am 31.07.2015
Cover des Buches Reine Farbe (ISBN: 9783498002473)

Reine Farbe

 (4)
Erschienen am 14.03.2023
Cover des Buches Die Frau, die in einem Schuh wohnte (ISBN: 9783833302312)

Die Frau, die in einem Schuh wohnte

 (4)
Erschienen am 01.01.2005
Cover des Buches Frauen und Kleider (ISBN: 9783100022424)

Frauen und Kleider

 (2)
Erschienen am 10.09.2015
Cover des Buches Motherhood (ISBN: 9781846558375)

Motherhood

 (1)
Erschienen am 24.05.2018
Cover des Buches How Should a Person Be? (ISBN: 9780099583561)

How Should a Person Be?

 (1)
Erschienen am 06.03.2014

Videos

Neue Rezensionen zu Sheila Heti

Cover des Buches Reine Farbe (ISBN: 9783498002473)
ins_lebenlesens avatar

Rezension zu "Reine Farbe" von Sheila Heti

Es geht um Glauben, Spiritualität, Philosophie, Psychologie, Klimakrise und vieles mehr. Alles wird verwoben zu einer Art neuer Schöpfungsgeschichte mit Mira im Mittelpunkt, die nach einer Daseinsform sucht, in der sie das Menschsein erträgt.
ins_lebenlesenvor 9 Monaten

Was zur Hölle ist das? Ich stolpere durch die ersten Zeilen und sehe mich erstaunt um. Was ist das für eine Form, was für ein Genre? Was erwartet mich hier? Auf jeden Fall etwas Anderes, Intensives, das langsam und mit voller Aufmerksamkeit gelesen werden will.
Zunächst erscheint Gott und tritt an Tag 6 seiner Schöpfung einen Schritt zurück, um sein Werk auf sich wirken zu lassen. Dieser Moment, in dem er seinen ersten Entwurf begutachtet dauert schon die Ewigkeit auf dieser Erde. Vielleicht ist dieser Entwurf nicht gut genug und es wird einen Zweiten geben.

Mira ist Kunststudentin an der Akademie der Kritiker. Eine von uns in DIESER Welt des ersten Entwurfs. In dieser Welt erschafft die Kunst eine zweite, in der wir (Gott) „zeigen, wie die nächste Version unserem Wunsch nach aussehen sollte.“ Mira erzählt von ihrer Ausbildung zur Kunstkritikerin, ihrem Job als Lampenverkäuferin, von der Liebe zu einer Freundin, ihrem Leben. Sie wirkt seltsam fremd, kontur- und orientierungslos, bis ihr Vater stirbt. Als seine Seele sich mit ihrer verbindet, erfährt sie den friedlichsten Moment ihres Lebens, in den sie das Bedürfnis hat, noch tiefer einzutauchen.

Es geht um Glauben, Spiritualität, Philosophie, Psychologie, Klimakrise und vieles mehr. Alles wird verwoben zu einer Art neuer Schöpfungsgeschichte mit Mira im Mittelpunkt, die nach einer Daseinsform sucht, in der sie das Menschsein erträgt.

Der Ton ist getragen, mystisch, distanziert. Doch kommt er aus tiefster Seele mit bedeutungsvollen Sätzen. Aus den kurzen Kapiteln (manchmal nur ein Satz) hängen offene Enden. An denen ich zeitweise verzweifel, weil ich sie nicht verstehe und gleichzeitig erglühe, weil sie sich auf einer höheren gefühlsmäßigen Ebene doch erschließen.

Dieser Text erfordert ein Einlassen sowie das Loslassen von Erwartungen. Er schenkt im Gegenzug Schönheit, Neudenken, manchmal auch ein Hineinfließen. Mich hat er in seiner Komplexität, besonderen Form und Sprache beglückt.

Cover des Buches Reine Farbe (ISBN: 9783498002473)
Wolf-Macbeths avatar

Rezension zu "Reine Farbe" von Sheila Heti

Ein surreales Märchen voller Schönheit und Wunder
Wolf-Macbethvor 9 Monaten

Es geht um die Geschichte von Mira, ihr toter Vater und Miras Liebe zu Annie.

Erzählt wird diese Geschichte wie ein surreales Märchen, das den Leser auf eine Reise voller Wunder und Erkenntnisse mitnimmt. Die Sprache, in der Heti schreibt, ist poetisch und faszinierend und hat mich dazu inspiriert, Sätze mehrmals zu lesen und darüber nachzudenken. Es gibt viele Passagen, die zum Nachdenken anregen und Raum für Interpretationen lassen. Wie zum Beispiel dieser Satz : "Was dem Menschen jedes Mal wieder geschenkt werden wird, ist genau das, was jeder Existenzform auf Erden geschenkt wird, nämlich das Schöne, das man liebt."

Insgesamt kann man sagen, dass dieses Buch wie ein Traum ist, der den Leser in eine Welt voller Schönheit und Wunder entführt. Es ist ein sehr spezielles Buch, das ich jedem empfehlen würde, der sich für Literatur abseits des Mainstreams interessiert. Ich denke, dass ich in der Literatur noch nie etwas Vergleichbares gelesen habe und freue mich darauf, noch weitere Bücher von Sheila Heti zu entdecken.

Cover des Buches Reine Farbe (ISBN: 9783498002473)
KataRafs avatar

Rezension zu "Reine Farbe" von Sheila Heti

Philosophisches Märchen
KataRafvor einem Jahr

Vogelmenschen betrachten die Welt von oben, gehen auf in Konzepten, Ästhetik und Logik. Fischmenschen hingegen suchen das Kollektiv, während Bärenmenschen sich für Einzelne entscheiden, ihre Liebsten hegen und pflegen. Mira ist ein Vogelmensch, sie denkt die Welt in Konzepten, liebt Bücher und die Kunst. Menschen fallen ihr schwer. Ihr Papa, ein Bärenmensch, ist ihr zu eng und nahe. In Annie, einen Fischmenschen, verguckt sie sich, doch die flutscht weg. Als ihr Papa stirbt, gerät sie in schwer greifbare Zustände, die wir von außen als Trauer bezeichnen könnten. Sein Geist schlüpft in sie und gemeinsam werden sie zu einem Blatt, bis Annie Mira wieder herauszieht, doch Annie erwidert Miras Avancen nicht.
Die Welt stellt sich in »Reine Farbe« dar als ein erster Entwurf Gottes, der Künstler ist und gerade innehält, und irgendwann einen neuen perfekteren Entwurf wagen wird. Die Würfel sind gefallen, Menschen zeigt Heti als inperfekt, sich verpassend und trotzdem, sie leben und lieben.

Mich hat »Reine Farbe« leider enttäuscht, in weiten Teilen las ich ein philosophisches Märchen, sokratisch fragend ohne ausgearbeitete Philosophie, eine Fabel, halbgar, gewürzt mit Spiritualität, die eine Aura von mystischer Wichtigkeit verströmt und ermöglicht, sich in bedeutvolle Andeutungen zu flüchten. Heti lässt in »Reine Farbe« denken über gelingen und Scheitern der Beziehungen von Mensch zu Mensch, von Mensch zu Natur und den Dingen, die wir nicht wissen. Kunstkritik, Gesellschaftskritik, Klimaerwärmung werden erwähnt. Ein lebenswichtiger Roman, wird der Guardian im Backcover zitiert. Heti mag Andere überzeugen, mich leider nicht. I'm out.

Gespräche aus der Community

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Zusätzliche Informationen

Sheila Heti wurde am 25. Dezember 1976 in Toronto (Kanada) geboren.

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von 1 Leser*innen aktuell gelesen

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