Cover des Buches Hinter dem Lächeln die Tränen (ISBN: 9783765538520)
gsts avatar
Rezension zu Hinter dem Lächeln die Tränen von Sheila Walsh

Das depressive Tief überwinden

von gst vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Emfpehlenswerter Ratgeber zur Unterstützung bei Depressionen

Rezension

gsts avatar
gstvor 6 Jahren
„Es wäre wunderbar, wenn die Medizin und die christliche Gemeinschaft zusammenwirken würden zum Nutzen der Menschen.“ (Seite 278)

Sheila Walsh wurde 1956 in Ayr (Schottland) geboren und lebt in nun Frisco/Texas. Sie ist als gefragte Musikerin, Rednerin und Autorin international unterwegs. In diesem Buch erzählt sie von einer schweren seelischen Verletzung, die sie als Kind traumatisierte und im Erwachsenenalter als Depression Behandlung verlangte. Von einem Tag auf den anderen verließ sie ihren öffentlichen Arbeitsplatz, um sich einen Monat lang in einer Klinik behandeln zu lassen. Als sie bemerkte, wie viele Menschen an alten Verletzungen leiden, gab sie ihre Verschwiegenheit auf. In diesem Buch beleuchtet sie, wie ihr der christliche Glaube beim Weg aus der Verzweiflung half.

Als ich das Buch zur Hand nahm, stellte ich mir vor, in die Biografie der Autorin einzutauchen. Sicher enthält es auch einige biografische Aspekte, doch überwiegen Zitate aus der Bibel. Die gehen auf „verletzte Herzen“ ein und zeigen den Überlebenskampf der Propheten, ehe sie die heilende Gemeinschaft aufgreifen, die wieder Freude am Leben schenken kann.

Ich sehe dieses Buch als Ratgeber für Menschen, die sich aus einer Depression befreien wollen. Ich kann mir vorstellen, dass es wunderbar eine Psychotherapie ergänzt. Es regt aber auch mehr oder weniger Gesunde zum Nachdenken an. Schritt für Schritt wird klar, wie man mit Hilfe der Bibelgeschichten wieder Verantwortung für das eigene Leben mit all seinen Verhaltensweisen übernehmen kann.

„Die Furcht hinter sich zu lassen erfordert Glauben“, schreibt Walsh auf Seite 214 und geht wenig später (Seite 235) auf das göttliche Paradoxon ein: „Stärke entspringt aus Schwäche, Demütigung geht der Auferstehung voraus; Schmerz ist nicht nur der Preis, sondern der Grundstein geistlicher Auferstehung.“

Walsh, die mit den Worten der Bibel viele der Probleme benennt, die die Menschheit schon seit jeher belasten, wehrt sich vehement gegen die Sicht von vielen religiösen Menschen, dass sich eine Depression ganz ohne Medikamente - nur durch den Glauben - heilen lässt: „Wenn ein Mensch an schwerer klinischer Depression leidet und man ihm dann rät, er solle sich mal wieder einkriegen oder mehr beten, dann ist das gerade so, als ob man einem Diabetiker empfiehlt, die Insulinspritzen abzusetzen und sich lieber einem Bibelgesprächskreis anzuschließen.“ (Seite 277)

In meinen Augen hat sie ihren Weg der Reifung sehr nachvollziehbar festgehalten. Auch wenn das Buch völlig anders war, als ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte, hat es mich so überzeugt, dass ich es gerne weiterempfehle.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks