Ein Teil des Buches befasst sich mit Sexualität, weil Shere Hite meint, wenn Frauen Sexualität teilen, werden sie solidarischer. Es geht um Mütter und Töchter oder auch um lesbische Beziehungen. Das fand ich nicht interessant. Interessiert haben mich aber ihre Gedanken dazu, wie Frauen miteinander umgehen. Schwestern, Arbeitskolleginnen, Freundinnen.
Shere Hite ist für mich die erste Feministin, die ich gelesen habe, die direkt die Verachtung analysiert, die Frauen für Frauen empfinden. Da Frauen einen geringeren Status haben als Männer, werden sie nicht nur von Männern abwertend behandelt, sondern eben auch von Frauen. Für die meisten Frauen ist ein Mann wichtiger als eine Frau, weil der Nutzen eines Mannes grösser ist als der, den man aus einer Frau schlagen kann. Frauen, die ihr Leben auf Frauen aufbauen, sind Verliererinnen.
Das Buch hat einige interessante Thesen und Analysen über die Gesellschaft. Die Hälfte des Buches richtet sich aber eher an homosexuelle Frauen.