Dieses Buch ist ein Prequel zu Roland Emmerichs zweiten Avatar Film. Ich persönlich finde die Bezeichnung Prequel etwas unglücklich gewählt, weil es nicht die Ereignisse vor dem Film erzählt, sondern parallel dazu. Allerdings ohne eine Graphic Novel zum Film zu sein. Das klingt jetzt komplizierter, als es ist, aber ich wollte klarstellen, dass niemand von dem Film erwartet, dass er die Vorgeschichte bzw. die Ereignisse zwischen beiden Filmen erzählt.
Der erste Avatar Film (»Aufbruch nach Pandora« aus dem Jahre 2019) hat deshalb Geschichte geschrieben, weil er nicht nur eine emotionale Geschichte erzählte, sondern auch mit einer famosen Technik aufwarten konnte, die das 3D-Kino salonfähig gemacht hat. Der zweite Teil (»The Way of Water«) konnte da leider nicht mithalten und bot zu viel Action bei zu wenig Emotionalität. Und wenig verwunderlich gilt dies auch für den ersten Teil der Graphic-Novel-Trilogie »Das Blut von Pandora«, wobei weder das eine noch das andere deshalb schlecht sind.
Die Handlung ist noch immer auf dem erdähnlichen Planeten Pandora verortet, auf dem die humanoide Spezies Na’vi in Koexistenz zu den anderen Lebewesen des Planeten lebt. Ausgerechnet dort befinden sich große Mengen eines Rohstoffs, den die Menschheit sehr begehrt, weshalb der Konzern R.D.A. (Resources Development Administration) Raumschiffe aussendet, um diese abzubauen. Im ersten Teil wurden die Menschen vernichtend geschlagen und konnten lediglich eine kleine Forschungsbasis auf dem Planeten zurückzulassen.
Die Geschichte beginnt kurz bevor die Menschheit mit geballter Power zurückkommt. Wie Jake Sully sich eine Familie mit der einheimischen Neytiri aufgebaut hat, wird nur kurz angedeutet. Es muss lediglich das Gefühl vermittelt werden, dass die beiden ein einigermaßen unbeschwertes Leben führen, aber immer im Hinterkopf hatten, dass die Himmelsmenschen wiederkommen werden.
Die Zeichnungen sind gut gemacht und orientieren sich an dem Film. Der Wiedererkennungswert ist durchaus gegeben, so dass die Fans der Filme schnell zurechtfinden werden. Und genau jene sind auch die Zielgruppe dieser Trilogie, denn ich denke nicht, dass sich jemand zurechtfindet, der die Filme nicht kennt.
Fazit
Dieser Auftakt zur Graphic-Novel-Trilogie ist in meinen Augen gelungen, auch wenn “nur” die Fans der Serie angesprochen werden. Die Geschichte gibt anfangs noch nicht viel her, bildet aber die Grundlage für das, was da kommen wird. Wer von den beiden Avatar-Filmen begeistert ist, sollte hier gern zugreifen.