Kurzmeinung
So viel Potenzial, aber es versinkt im ultimativen Kitschsumpf. Kann den Hype nicht nachvollziehen.
Inhalt
Logan ist tot. Der beliebteste und bestaussehendste Schüler ist auf tragische Weise ums Leben gekommen und alle trauern. Auch die 17-jährige Zoe, obwohl sie schon lange nichts mehr mit Logan zu tun hatte. Doch als die beiden klein waren, waren sie schließlich mal beste Freunde.
Doch dann geschieht das Unglaubliche: Zoe kann Logan sehen. Bzw. Logans Geist. Und sie ist die Einzige, die das kann! Schnell stellt sich heraus, dass Logans Tod wohl doch kein Unfall war - und nur Emily kann ihm dabei helfen, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Dazu muss die Außenseiterin Emily sich jedoch mit Logans Freunden anfreunden - den beliebtesten Leuten der Schule.
Meine ausführlichere Meinung
Mir wurde das Buch empfohlen und da es auch (bislang) unglaublich gute Reviews erhalten hatte, war ich neugierig. Der Anfang war auch nicht schlecht: Emily schimpft wie ein Rohrspatz und macht sich wenig aus dem, was andere von ihr denken. Gerade die ersten Interaktionen zwischen ihr und dem nicht so richtig toten Logan waren wirklich zum Schmunzeln.
Eigentlich klang es ja recht vielversprechend: ein Mord, der aufzuklären ist, eine Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist - und dennoch ließ das Lesevergnügen bei mir sehr schnell nach.
Warum? Ganz einfach: es wurde megakitschig. Emily schmeißt sich an Logans besten Freund Bruno ran, um so Zugang zur In-Clique der Schule zu haben und mehr Infos über Logans Tod herausfinden zu können. Doch das Ganze artet dann schnell aus. Denn Emily verliebt sich nicht nur in Bruno, nein, sie verliebt sich natürlich auch in den toten Logan. Ja, starcrossed lovers to the max.
Es ergibt nicht wirklich viel Sinn, wann Logan mal Sachen fühlen und berühren kann und wann nicht, auch wenn es versucht wird zu erklären. Doch auch nicht so wichtig. Hauptsache, dass obligatorische Liebesdreieck und ganz viel Schmacht und Kitsch kommt vor!
Außerdem nervt Emily auch irgendwann mit ihrer überzogenen Art und es wirkt überhaupt alles sehr übertrieben. Dazu kommt noch die Geschichte rund um Logans Ex, Keeley, die nur für die Taubstummblinden eine Überraschung ist. Auch das eigentliche Mysterium (warum musste Logan sterben? Wer steckt dahinter?) ist so etwas von vorhersehbar, dass ich mir die ganze Zeit nur dachte, dass es eigentlich so nicht sein kann, weil die Lösung einfach zu plump ist. Aber nein: es war tatsächlich diese dermaßen plumpe Lösung!
Man füge noch hinzu eine überflüssige Figur in Form des Grim Reapers, eine absolut lächerliche Lösung dafür, warum Logan als Geist herumschwirrt und nur von Emily gesehen werden kann, sowie den kitschigsten Epilog aller Zeiten - und fertig ist das Rezept für das bislang kitschigste Fantasybuch, das ich je gelesen habe!
Wirklich schade, da die Autorin einen sehr schönen Schreibstil hat und viel mehr aus der Geschichte herausholen können. Doch bei der eigentlichen Story sowie bei den Charakterentwicklungen war sie einfach nur einfallslos.
Fazit
Einige, wenige Schmunzelmomente, dafür unzählige Kitschmomente, die bei mir Übelkeit hervorgerufen haben. Liebesschnulze hoch zehn; Freunde von Mystery oder guter Fantasy sowie einigermaßen sinnvollen Plots und Charakteren sollten lieber einen großen Bogen um "Losing Logan" machen.