Ein Brandanschlag in Berlin - ein Zeitungsartikel zu dem Thema - sowie ein vermuteter islamistischer Hintergrund… hiermit führt Shida Bazyar in die Thematik ihres Buchs ein. Es geht um drei Freundinnen, alle mit Migrationshintergrund, die sich nach einiger Zeit wiedersehen, da eine gemeinsame Bekannte zur Hochzeit geladen hat. Drei Freundinnen, die viel gemeinsam lachen, schwere Themen miteinander besprechen und sich auch mal uneins sind. Ganz normal. Nur, dass diese drei Freundinnen auch immer wieder in unterschiedlichsten Formen Rassismus begegnen und dieses Thema, sowie der jeweilige Umgang damit, ihr gemeinsames Treffen überschattet.
Shida Bazyar lässt ihre Ich-Erzählerin von den letzten paar Tagen in ihrem Leben berichten, wobei alles auf den zu Beginn genannten Brandanschlag hinausläuft. Hierbei springt diese zwischen der Gegenwart und Erinnerungen aus Kindheit und Jugend. Dabei wird dem/ der Lesenden bewusst wie oft und in welchen Situationen diese drei Freundinnen mit Rassismus in ihrem Leben zu tun haben. Bazyars Erzählerin erzählt hierbei sehr schonungslos und offen von ihren Erlebnissen und Gedanken. Sie erzählt von Begegnungen mit Alltagsrassismus aber auch mit offenem Rassismus und Hass. Sie erzählt von dem unterschiedlichen Umgang Betroffener damit und man spürt oft die Wut, Verzweiflung und Resignation.
Mich hat das Buch sehr gefesselt und hinterlässt mich sehr nachdenklich. Ich denke, dass ich durchaus schon immer sensibel war für dieses Thema und bin sicher, nach dieser Lektüre noch viel bewusster damit umgehen zu können. Ein tolles Werk. Absolut empfehlenswert!