Mit Tante NonNon bekommt der Leser einen guten Einblick in Kindheit des Mangakas, die später seine erfolgreichsten Werke prägen sollte. Ohne Tante NonNon wäre wohl “GeGeGe no Kitaro” nie entstanden und damit vermutlich auch einige heutige bekannte Werke nicht, die sich diese Reihe als Inspiration nahmen.
In dem Band geht es um allerhand japanische Geister, die mal in fantasievolle, mal in ernstere Handlungen verstrickt sind. Gleichzeitig zeigt der Manga auch den harten Alltag und es gibt nicht nur eine Person, die den jungen Shigeru unfreiwillig verlassen muss. Auch lassen Revierkämpfe das Wesen Japans zur damaligen Zeit erkennen: Man rennt nicht vor dem Feind weg. Die Jungen des Dorfes spielen in Bandenkriegen militärische Strukturen nach und es lassen sich Ansätze von Mizukis Anti-Kriegs-Haltung erkennen. Er hat keine Lust auf unnötige Kämpfe und Strukturen, in denen einer über den anderen steht. Umgesetzt ist das Ganze von Shigeru Mizuki in einer humorvollen und manches Mal überspitzten Art und Weise, allerdings ohne zu albern zu wirken.
Die Zeichnungen von Shigeru Mizuki sind aus der heutigen Sicht nicht für jeden etwas und weichen von dem ab, was der Leser aus dem modernen Manga kennt. Die Hintergründe und Yokai sind äußerst detailliert und realistisch gezeichnet, während die Figuren einen Cartoon-Charakter haben. Trotzdem gelingt es, dass sie nicht wie ein Fremdkörper in diesen fein ausgearbeiteten Umgebungen wirken.
Insgesamt bekommt der Leser mit Tante NonNon ein fantasievolles Werk präsentiert, welches gleichzeitig Einblick in das Japan um 1930 gibt und auch ernstere Themen jener Zeit anschneidet.