Das Cover des Buches ist eher schlicht gehalten, dafür umso aussagekräftiger. Der Klappentext und vor allem das Thema, welches in diesem Jugendbuch behandelt wird, haben mich sehr angesprochen.
Ich tat mir leider sehr schwer in das Buch hineinzukommen. Zum einen war der Schreibstil nicht so wirklich meins, zum anderen war ich anfangs von der Geschichte und der Hauptprotagonistin enttäuscht. Erst nach den ersten 150 Seiten wurde es meiner Meinung nach etwas besser. Leider wurde das Ende aber wieder sehr schnell abgehandelt und somit konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.
Es ist eigentlich extrem schade, denn die Geschichte um das Thema Organspende, welches aufgegriffen wird, hatte ein großes Potenzial. Gerade der Fakt, dass so ein schwieriges Thema angesprochen wird, hat dem Buch ein wenig einen Pluspunkt gebracht.
Der größte „Störfaktor“ für mich war Marlowe, die Hauptprotagonistin, bzw. ihr Charakter. Mir ist bewusst, dass es ein Jugendbuch ist und Marlowe, nachdem sie ihr neues Herz bekommt, das erste Mal mit „Teenagerproblemen“ konfrontiert ist. Davor hat sich alles in ihrem Leben nur um eine mögliche Transplantation oder auch den möglichen Tod gedreht. Mit ihren 18 Jahren hätte ich von ihr jedoch ein erwachseneres Verhalten erwartet. Ihre Mutter behütet sie immer noch sehr und sie versucht dagegen anzukommen, da sie langsam selber der Meinung ist, alt genug zu sein, um ihr Leben selber in die Hand zu nehmen. Sie macht hier zwar eine Entwicklung durch, aber es gibt Momente, in denen sie sehr naiv reagiert und das passt einfach nicht mit ihrem Vorhaben zusammen. Sie ist für mich ein sehr sprunghafter Charakter, den ich auch nicht wirklich kennenlernen konnte.
Dafür fand ich Pip, ihren kleinen Bruder, echt toll und auch Zan und Carmen mochte ich. Mein Lieblingsprotagonist des Buches ist tatsächlich Leo, der Metzgerjunge. Ihn, seine Probleme, die auch hin und wieder angesprochen werden, und seine Rolle fand ich toll und absolut passend in der Geschichte platziert.
Fazit: Ein Jugendbuch mit sehr viel Potential, welches sich für mich aber durch das naive und sprunghafte Verhalten der Hauptprotagonistin nicht entfalten konnte. „Mein geliehenes Herz“ war kein kompletter Reinfall, aber auch nicht gerade ein Buch, welches ich weiterempfehlen würde.