Rezension zu "Und jeden Tag liebe ich dich mehr" von Shota Kon
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich in Deutschland der BL Markt vorwiegend über One Shots definiert, was echt Schade ist, denn es gibt tatsächlich nur wenige, die mich vollständig catchen. Doch 'Und jeden Tag liebe ich dich mehr' ist so ein Fall. Tatsächlich hatte ich den erst gar nicht auf dem Schirm und gestehe, dass ich anhand des Covers nicht erwartet hätte, dass da so viel drin steckt.
Sora kann nur daran denken den Abschluss zu machen und schnell von zu Hause wegzukommen. Während
Oto sich vor Freude überschlägt seinen Kindheitsfreund wiedergefunden zu haben.
Beide haben einen wirklich schönen Umgang miteinander und wachsen aneinander und miteinander, was wahrscheinlich vor allem auch daher rührt, dass sie sich langsam annähern. Langsam ist hier auf gar keinen Fall gleichbedeutend mit langweilig, denn durch Rückblicke und ein paar schwierige Alltagsherausforderungen bekommt man vor allem ein gutes Gefühl für die beiden Protagonisten und hat gar keine andere Wahl, als sie ins Herz zu schließen.
Allgemein schafft es Shota Kons Erzählstil richtig Tiefe in diesen Einzelband zu bringen. Doch das ist nicht alles, auch Emotionen kommen gut rüber, da die Mangaka weiß, wie man Mimik und Gestik gut in Szene setzt. Aber nicht nur in die Charakterzeichnungen ist viel Liebe geflossen. Was war ich überrascht, als ich bemerkte, wie viele Hintergründe zum Teil auch sehr detailreich gezeichnet wurden. Das ist für mich immer ein besonderes Highlight, weil ich dadurch einfach ein besseres Bild von der Gesamtsituation und Stimmung bekomme.
Wie man sieht, ich bin nur am schwärmen. Es gibt tatsächlich nichts, was ich bemängeln könnte. Für mir war das eine rundum gelungene Geschichte. Tatsächlich finde ich, dass dieser Band auch ein guter Einstieg in das Genre ist, da der Fokus klar auf Charakteren und Handlung liegt. Sexy Time gibt's zwar auch, aber da es nur eine Szene am Ende ist, kann man dadurch erst einmal herausfinden, ob man sowas mag oder nicht.